Mittwoch, 30. November 2011

NeSoVe-Newsletter November 2011

1. News aus dem NeSoVe Büro

1.1 NeSoVe Jour Fixe
Am Dienstag, den 13.12.2011 lädt NeSoVe zum Jour Fixe. Diskutiert wird die Haltung zu CSR und die inhaltliche Ausrichtung von NeSoVe. Wann: 18-20 Uhr im Kommunikations Café Restaurant Goldengel (3, Erdbergstraße 27). Bitte um Anmeldung.



1.2 Jahresabschlussfeier
Anschließend wollen wir das Jahr ab 20 Uhr ausklingen lassen. Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen.



1.3 ECCJ
Unser Dachverband ECCJ hat einen neuen Koordinator: Jérôme Chaplier.



2. Aktivitäten von NeSoVe und seinen Mitgliedern


2.1 NeSoVe: Tagung zu „Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und Menschen mit Behinderungen. Der ANDERE Dialog. Gleichstellung wer behindert wen?“

ReferentInnen: Franz Fiala (Vorstandsvorsitzender NeSoVe), Klaus Voget (Präsident ÖZIV), Jutta Pisecky, Helene Jarmer (Behindertensprecherin der Grünen), Hansjörg Hofer (stv. Behindertenanwalt), Christiane Link (Journalistin, London), Erika Plevnik (ÖZIV), Anita Fleckl (ehem. CSR-Beauftragte)
Moderation: Marieta Kaufmann (Geschäftsführerin NeSoVe)


Wann: Montag, 12.12.2011 14-18 Uhr
Wo: Aula am Campus, Altes AKH, Hof 1


Ausführliches Programm, Einladung und Anmeldeformulare hier


2.2 ksoe: Kirchenbesetzungen und Kirchenasyl als politische Praxis?

Lesung und Diskussion: Ein unbequemes Leben. Cornelius Koch, Flüchtlingskaplan


Wann: Samstag, 3. Dezember 2011, 19 Uhr

Wo: Café Sperlhof, Große Sperlgasse 41, 1020 Wien


Nähere Informationen hier

2.3 Südwind: Tagung Versinkt die Welt im Müll?

Abfallvermeidung und -verwertung im entwicklungspolitischen Kontext


Wann: Dienstag, 6. Dezember 2011, 14:00 - 19:30
Wo: Wiener Rathaus, Wappensaal

Mehr als 600 Kilogramm Müll produziert jede Österreicherin und jeder Österreicher im Jahr. 50 Milliarden Tonnen Müll sind es, die jährlich auf der ganzen Welt anfallen. Obwohl die Länder des Südens nach wie vor deutlich weniger Abfall produzieren, wachsen auch dort die Müllberge stetig. Besonders die großen Metropolen versinken im Müll. Müllaufbereitung und Recycling stehen allerdings oft erst ganz am Anfang.

Mit welchen Strategien kann die Welt das Müllproblem angehen? Wie kann Abfall vermieden oder sinnvoll als Ressource und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung eingesetzt werden? Und wie und mit welchen Projekten kann sich die Entwicklungszusammenarbeit einbringen?

Nähere Informationen hier

Programm zum Download



2.4 ZARA: Fest 2011

„Wir blasen Rassismus den Marsch“ – unter diesem Motto lädt ZARA – Zivilcourage und Anti‐Rassismus‐ Arbeit am 3. Dezember zum (fast) jährlichen, großen Benefizevent ins Wiener WUK ein. Mit einer musikalischen Mischung aus Independent und Elektro/ Pop will ZARA nicht nur UnterstützerInnen, FreundInnen und MitarbeiterInnen erreichen, sondern auch ein junges Publikum ansprechen.


Wann: 3. Dezember ab 19 Uhr
Wo: WUK


2.5 Volkshilfe: ''Gleichbehandlung am Wohnungsmarkt”

Die Vergabe öffentlichen Wohnraums ist an sozialen Kriterien orientiert. Wenn Sprachkenntnisse oder Staatsbürgerschaft verlangt werden, kann das aber in Konflikt mit Gleichbehandlungsvorschriften geraten.
Der Good Practice Workshop „Gleichbehandlung am Wohnungsmarkt“ versucht Fragen rund um die Vergabe öffentlichen Wohnraums an MigrantInnen zu beantworten: Sind Deutschtests bei der Wohnungsvergabe erlaubt? Ist die Benachteiligung von MigrantInnen rechtlich möglich, wenn dadurch eine bessere „Durchmischung“ erzielt werden kann? Und welche Begleitmaßnahmen können die Vergabe unterstützen?
ExpertInnen berichten über die Ergebnisse einer Rechtsexpertise und einer sozialwissenschaftlichen Studie und stellen Good Practice Beispiele der „Gleichbehandlung am Wohnungsmarkt“ vor. Die Veranstaltung stellt gleichzeitig die Abschlussveranstaltung des EU Projektes „Equality in Housing“ dar.

Wann: 13. Dezember 2011, Dienstag 9:00 Uhr bis ca. 13:30 Uhr;
Wo: Wohnservice Wien; 1020 Wien, Taborstrasse 1-3, 15. Stock (Skyline)


2.6 ksoe: „Die Menschen wollen andere Banken“

Lehrgang qualifiziert für Beratung in ethisch-nachhaltigen Geldanlagen


„Die Menschen wollen andere Banken. Das zeigt etwa die breite `Occupy Wallstreet´ - Bewegung“, sagt der Sozialethiker Markus Schlagnitweit von der ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs). „Gefragt sind neue Regeln für die Finanzindustrie genauso wie sozial und ökologisch orientierte Bankprodukte und die entsprechende Beratungskompetenz auf Seiten der FinanzdienstleisterInnen.“

Vom März bis Mai 2012 bietet die ksoe erneut den Lehrgang „Ethische Geldanlage“ für FinanzdienstleisterInnen an. MitarbeiterInnen von Banken und unabhängige AnlageberaterInnen können sich dabei für die Beratung in ethisch-nachhaltigen Investments qualifizieren. Der Lehrgang in Innsbruck dauert drei mal zwei Tage.

Weitere Informationen: www.geldundethik.org


3 Lesetips

3.1 Bernhard Ungericht und Dirk Raith: Nachhaltigkeit und Verantwortung als „Business Case“?
zum Nachlesen


3.2. Studie von Dirk Raith und Bernhard Ungericht zu Nachhaltigkeit und CSR im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel
Der Test im KONSUMENT on-line hier
Die vollständige Studie hier

Montag, 31. Oktober 2011

NeSoVe Newsletter Oktober 2011


1. News aus dem NeSoVe Büro

1.1 Homepage
Die Homepage von NeSoVe wurde zum Teil überarbeitet. Eine neue Rubrik CSR und Politik entstand und unserem Dachverband ECCJ wurde eine eigene Rubrik gewidmet. Ein Blick lohnt sich! www.nesove.at



1.2 Jahresabschlussfeier
Am Dienstag, den 13.12.2011 wollen wir mit unseren Mitglieder das Jahr ausklingen lassen. Wir laden ab 20 Uhr zur Jahresabschlussfeier. Ort wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.
Please save the date!



2. Aktivitäten von NeSoVe und seinen Mitgliedern

2.1 NeSoVe: Presseaussendung zum Staudammprojekt Belo Monte in Brasilien
Am 6.10. schickte NeSoVe eine Presseaussendung zur Rolle der Andritz AG beim Belo Monte Staudammprojekt aus. NeSoVe fordert den Ausschluss der Andritz Gruppe aus der Unternehmensplattform respACT.

Presseaussendung

Letzten Freitag wurde die Besetzung der Baustelle des Belo-Monte-Staudamms beendet, bei der rund 600 UmweltaktivistInnen auf die Wirkungen des Projekts hinweisen wollten. Die AktivistInnen zogen sich zurück, nachdem ein gerichtlicher Räumungsbescheid erlassen worden war. Die Proteste gegen das 8 Milliarden schwere Projekte gehen aber weiter.


2.2 Standard-Artikel zu Freiwilligkeit versus Verbindlichkeit
Am 13.10.2011 veröffentlichte der STANDARD einen Artikel mit der aus unserer Presseaussendung übernommenen Überschrift: Forderung nach dem „Primat der Politik über Ökonomie“. Darin wird Franz Fiala zur Wirkung freiwilliger Vereinbarungen im Hinblick auch auf den NAP CSR wiedergegeben und ein kurzer Rückblick auf den CSR-Tag gegeben.

STANDARD_Oktober 2011_CSR-Beilage


2.3 NeSoVe-Bericht: Österreichische Entwicklungstagung
Unter dem Titel „Gemeinwohl entwickeln – Der Staat zwischen Gemeinschaft und Weltgesellschaft“ fand vom 14.-16. Oktober in Krems an der Donau die 5. Entwicklungstagung in Österreich statt, organisiert vom Paulo Freire-Zentrum in Zusammenarbeit mit diversen EZA-Organisationen. An einem arbeitsintensiven Wochenende diskutierten gut 200 TeilnehmerInnen aus dem EZA und NGO-Bereich, wie auch einzelne VertreterInnen aus der Politik, Studierende und WissenschaftlerInnen über die Zukunft der Entwicklungsarbeit und die Rolle für Staat, Gemeinwohl und Gesellschaft.
Ein Bericht von NeSoVe kann über das Büro bezogen werden.


3. News und Meldungen aus Österreich, Europa und der Welt

3.1 EU: CSR Communications
Am 25.10.2011 hat die Europäische Kommission die schon erwartete Mitteilung an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen zur neuen EU-Strategie für die soziale Verantwortung von Unternehmen (CSR) veröffentlicht.

Aus der Perspektive von NeSoVe fällt sie enttäuschend aus. An dem Freiwilligkeitsdogma als „notwendige Flexibilität“ der Unternehmen für ihre Innovation wird nicht gerüttelt. Im Mittelpunkt steht die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit „Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist ein strategischer CSR-Ansatz von zunehmender Bedeutung“. Ein weiteres zentrales Motiv für die Kommission ist nicht durch Regulierung für gesellschaftlich verantwortliches Handeln von Unternehmen zu sorgen, sondern das durch die Finanz- und Schuldenkrise erschütterte Vertrauen der Bevölkerung in die europäische Wirtschaft wieder herzustellen, ohne grundlegende Änderungen der Wirtschaftsabläufe vorzunehmen. Dafür sollen zahlreiche „Multistakeholder-CSR-Platformen“ gegründet und Preise vergeben werden.

Anspruchslose Richtlinien wie der Global Compact, die OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen oder die ISO 26000 gelten als richtige wie ausreichende Leitlinien zur Gewährleistung der gesteckten Ziele. Selbst- und Koregulierungsprozesse werden gefördert. Zwar sollen auch gesetzliche Regelungen z.B. im Bereich irreführenden Marketings im Umweltbereich überprüft werden, doch diese Aktivitäten standen ohnehin auf der Tagesordnung. Das gilt auch hinsichtlich der angedachten verstärkten Integration sozialer und ökologischer Erwägungen im öffentlichen Vergabewesen, „ohne dass dadurch zusätzlicher Verwaltungsaufwand für die Vergabebehörden oder Unternehmen entsteht und ohne den Grundsatz der Auftragsvergabe an den Bieter mit dem wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot zu untergraben“. Mögliche Berichtspflichten sollen sich an den von Multis so geschätzten GRI-Leitlinien orientieren, was auch eher fragwürdig ist.

NeSoVe sieht daher keinen Anlass, in Jubelstimmung auszubrechen. Mit dieser Mitteilung bleibt die Kommission dem neoliberalen Paradigma treu. Nachhaltigkeit wird man auf diesem Weg nicht erreichen.

Weitere Informationen unter:
CSR-Communication


3.2 Deutschland: Daimler-Chef Zetsche kritisiert starre Frauenquote
Der Daimler-Chef Dieter Zetschke spricht deutliche Worte gegen die Einführung einer Frauenquote in Führungspositionen. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ zitiert ihn: “Wenn ich höre, dass in drei, vier Jahren 40 Prozent auf den Führungsposten Frauen sein sollen, dann verraten Sie mir bitte: Wohin soll ich all die Männer aussortieren?” Er wiederholt damit das oft erklärte, aber dennoch nicht tragfähige Argument, dass die Gleichstellung der Frauen nur auf Kosten der Männer erreicht werden kann.

Weitere Informationen unter:
Zetschke-Stellungnahme


3.3 Österreich: OÖ Ferngas läßt sich nach ISO 26000 zertifizieren?
Die Öberösterreichische Ferngas Netz GmbH ging Ende September mit einer Presseaussendung an die Öffentlichkeit, in der sie großspurig verkündete, das erste Unternehmen auf Österreichischem Boden zu sein, dass sich von der Norm ISO 26000 zertifizieren liess. Dass die Norm eine Zertifizierungsmöglichkeit gar nicht vorsieht, wurde dabei einfach unterschlagen.

Weitere Informationen unter:
OTS_OÖ Ferngas_ISO 26000


4. Kommende Veranstaltungen

4.1 ÖZIV und NeSoVe: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und Behinderung - Der andere Dialog: Wer behindert wen?
Am Montag, 12.12.2011 14-18 Uhr – Aula am Campus – Altes AKH
Please save the date!


4.2 NeSoVe: Jour Fixe am 13.12.2011
Der NeSoVe Vorstand lädt zur Diskussion der geplanten Broschüre zur kritischen Analyse CSR
Wann: Dienstag, 13.12.2011 von 18-20 Uhr
Wo: NeSoVe Büro (Besprechungsraum)
- please save the date!


4.3 Fachtagung des Europäischen Sozialfonds in Wien, 16.11.2011
NeSoVe moderiert den Workshop Visionen für die Zukunft.
Nähere Informationen unter:
ESF-Programm


4.4 „Verkehr fair steuern!“ - Verursacherprinzip im Straßenverkehr – Chance oder Sackgasse?
Wann: 14.11.2011
Tagung ÖKOBÜRO, Industriellenvereinigung, Justice and Environment:
Wo: Urbansaal im Haus der Industrie (1.Stock), Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien
Nähere Informationen unter:
Verkehr_Ökobüro


4.5 ksoe: Lehrgang Soziale Verantwortung im Knotenpunkt Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft entwickeln –Lehrgang 2011 – 2013
Lehrgangsstart am 7. November 2011 – Teilnahme noch möglich!
Nähere Informationen unter:
www.ksoe.at


4.6 Ökobüro und Ökosoziales Forum: „ÖKO logisch STEUERN“ - Chancen und Lenkungseffekte einer ökologischen Steuerreform
Wann: 11.11.2011 von 9:00 – 18:30
Wo: Kardinal-König Haus, Kardinal König Platz 3, 1130 Wien
Weitere Informationen unter:
Ökologisch Steuern


4.7 Südwind, AK Wien: AUF EINKAUFSTOUR MIT STEUERGELD - SOZIALORIENTIERTE BESCHAFFUNG – WAS IST DAS?
Wann: Donnerstag, 10. November 2011 von 12.00 bis 16.00 Uhr
Wo AK-Bildungszentrum, Lounge, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien
Weitere Informationen unter:
Einladung Einkaufstour


4.8 Ökobüro: Vorbeugen statt nachjammern! - Resilienz*: Krisensicherheit durch nachhaltiges Handeln?
Wann: 30.11.2011 14:00 – 18:30 Uhr
Wo: Wiener Urania / Dachsaal, Uraniastraße 1, 1010 Wien
Weitere Informationen:
Resilienz


4.9 CSR-Circle: CSR aus der Praxis - zwischen Lachen und Weinen
Wann: 3.11.2011 ab 18:00
Wo: Dschungel Wien, Museumsquartier, 1070 Wien


5 Lesetips

5.1 OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, deutsche Fassung, Neufassung 2011

OECD-Leitsätze neu

5.2 Mitteilung der Kommission: eine neue Strategie für die soziale Verantwortung der Unternehmen
CSR-Communication

Freitag, 30. September 2011

NeSoVe Newsletter September 2011


1. News aus dem NeSoVe-Büro

1.1 Klausur


Mitte September hat der Vorstand von NeSoVe in Wien seine Klausurtagung abgehalten. An zwei arbeitsintensiven Tagen wurde die inhaltliche Ausrichtung von NeSoVe konstruktiv diskutiert und die geplanten Projekte und Vorhaben für das nächste Jahr fixiert.


1.2 ECCJ-Stellenausschreibung


Unser europäischer Dachverband European Coalition for Corporate Justice (ECCJ) sucht eine/n neue/n Manager/in. Bewerbungsschluss ist der 17. Oktober.


Nähere Informationen unter:

http://www.corporatejustice.org/position-open-for-coordinator.html?lang=en


2. Aktivitäten von NeSoVe und seinen Mitgliedern


2.1 NeSoVe: Presseaussendung Österreichischer CSR-Tag

CSR-Tag: Heiße Luft und freie Märkte


Wien, 30.09.2011: Gestern fand in Maria Enzersdorf bei Wien der 6. CSR-Tag unter dem Motto „CSR in Europa“ statt. Während des Tages wurden die Erfahrungen mit CSR in Europa begutachtet. In der Schlussrunde am Nachmittag stellten VertreterInnen der Wirtschaft, respact-Vorstandsmitglied Mag. Werner Wutscher, sowie der Vorstandsvorsitzende vom Netzwerk Soziale Verantwortung DI Dr. Franz Fiala ihre Message an die österreichische Politik dar. Für Dr. Fiala steht fest: „Eine substanzielle Nachhaltigkeitspolitik kann nur auf dem Primat der Politik über die Ökonomie aufbauen.“

Soziale Verantwortung als öffentliche Aufgabe
Die Festlegung gesellschaftlich wünschenswerter Handlungsweisen von Organisationen und Maßnahmen zu ihrer Umsetzung ist per Definition eine öffentliche Aufgabe. Daher ist ein Delegieren dieser Befugnisse an private Einrichtungen grundsätzlich problematisch. Nichts anderes stellt aber die Beschränkung auf das CSR-Konzept dar, das gesellschaftliche Verantwortung auf freiwillige Maßnahmen reduziert und dabei Unternehmen weitgehende Gestaltungsfreiheit einräumt. NeSoVe als Netzwerk von ArbeitnehmerInnenvertretungen wie der GPA-djp und dem ÖGB sowie Nichtregierungsorganisationen kritisiert diese neoliberale Politik der Deregulierung. Gesellschaftlich wünschenswerte Handlungen müssen primär über gesetzliche Bestimmungen sichergestellt werden. Auch im freiwilligen Bereich müssen demokratisch legitimierte Regeln zur Anwendung kommen.

Allgemeine Kriterien sind nicht anspruchsvoll
Der Aktionsplan CSR der deutschen Bundesregierung wurde während dem CSR-Tag als Vorbild auch für Österreich in den Mittelpunkt gestellt. Diese Begeisterung kann NeSoVe nicht teilen. Er ist zahnlos und entspricht ganz den Wünschen der Industrie. Demgegenüber sollte ein österreichischer Aktionsplan auf der Verbindung von Regulierung und freiwilligen Instrumenten beruhen und – entgegen schmalbrüstigen CSR-Regeln wie Global Compact, ISO 26000 oder ON Regel 192500 –anspruchsvolle und selektive Kriterien festlegen. Auf Grundlage der von österreichischen Interessensgruppen identifizierten Hauptprobleme müssen „konkrete Ziele in allen relevanten Handlungsfeldern wie ArbeitnehmerInnenschutz, Umweltschutz, Verbraucherschutz etc. definiert und die Maßnahmen zu ihrer Erreichung festgelegt werden“, so Fiala. Nur so können allgemeine und sektorspezifische „Best-practice“-Dokumente mit klaren Benchmarks und Berichtspflichten erarbeitet werden. Ein politischer Appel an die Unternehmen ist nur begrenzt wirksam. „Sonst hätte sich nachhaltiges Wirtschaften schon längst gesamtgesellschaftlich durchgesetzt“ erklärt Fiala.


Weitere Informationen:

http://www.netzwerksozialeverantwortung.at/pages/unser-verstaendnis-von-csr/stellungnahme-csr-tag-2011.php


2.2 NeSoVe: Stellungnahme zu OECD-Guidelines

In einer Stellungnahme an das Bundeskanzleramt und das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend hat NeSoVe zu den im Mai verabschiedeten überarbeiteten OECD-Leitsätze für Multinationale Unternehmen konstruktive Kritik geübt, in der es unter anderem heißt:


NeSoVe fordert das Ministerium daher dazu auf, entsprechend der überarbeiteten „Verfahrenstechnischen Anleitungen“ die derzeit bestehenden inakzeptablen Schwächen zu beseitigen und den österreichischen Nationalen Kontaktpunkt (NKP) neu zu strukturieren, wobei dieser den Mindestkriterien für Unabhängigkeit, Effizienz und Glaubwürdigkeit von außergerichtlichen Beschwerdeverfahren gerecht werden und „state of the art“ werden muss. (…)Wir ersuchen um Berücksichtigung unserer Position und erlauben uns abschließend auf unser Interesse hinzuweisen, uns an der weiteren Diskussion um die Neugestaltung des österreichischen Nationalen Kontaktpunktes zu beteiligen.

Die detaillierte Stellungnahme kann über unser Büro bezogen werden.




3. News und Meldungen aus Österreich, Europa und der Welt

3.1 Public Eye Award - Nominationen: bis HEUTE (30.09.2011)


Die Erklärung von Bern und Greenpeace Schweiz suchen wiederum weltweit nach Unternehmen, die verantwortungslos und ohne Rücksicht auf soziale und/oder ökologische Schäden nach Gewinn streben. Dazu brauchen wir Eure Unterstützung und das kritische Auge der Zivilgesellschaft!


Ob menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, fahrlässige Umweltsünden, gezielte Desinformation oder Missachtung der Menschenrechte durch Konzerne: Im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums (WEF) Ende Januar 2012 in Davos kommen die schlimmsten Unternehmenssünden auf die Shortlist der Public Eye Awards 2012. Damit rücken wir die Vergehen der Unternehmen ins internationale Rampenlicht und verhelfen NGO-Kampagnen zu Erfolg. Schon mancher Konzern geriet durch die unliebsame Präsenz in den Medien und im Social Web massiv unter Druck! Letztes Jahr haben über 50'000 Menschen weltweit an der Internet-Abstimmung für den People’s Award teilgenommen.


Weitere Informationen unter:
www.publiceye.ch



3.2 Neue Zahlen zur Einkommensverteilung

Am 19. September 2011 hat die Arbeiterkammer Oberösterreich aktuelle Daten zur Einkommensverteilung veröffentlicht. Ein Ergebnis gleich vorneweg: die ArbeitnehmerInneneinkommen bleiben weit hinter der Produktivitätsentwicklung zurück, die Nettoeinkommen sind seit 1994 real sogar leicht gesunken. Innerhalb der Lohnabhängigen wächst die Ungleichheit.

Weitere Informationen unter:
http://diealternative.org/verteilungsgerechtigkeit/2011/09/ak-oo-aktuelle-daten-zur-einkommensverteilung/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+verteilungsgerechtigkeit+%28Verteilungsgerechtigkeit%29


3.3 Deutschland Foodwatch e.V.: aktion strahlenschutz

Kann ich noch Grünen Tee trinken? Wie erkenne ich, ob Reis aus Japan kommt? Seit dem Reaktor-Unfall in Fukushima erreichen uns immer wieder Anfragen von Menschen, die Angst vor strahlenbelasteten Lebensmitteln haben. Ohne Zweifel werden die Japaner langfristig großen Belastungen durch kontaminierte Lebensmittel ausgesetzt sein. In Europa gibt es nach wie vor keine Hinweise darauf, dass hoch belastete Produkte aus Japan im Handel sind. Foodwatch e.V. fordert jetzt strengere Grenzwerte.


Weitere Informationen unter:

www.foodwatch.de/aktion-strahlenschutz


3.4 Deutschland: Lebensmittelbuchkommission tagt weiter im Geheimen

Die Lebensmittelbuchkommission – an der auch zahlreiche Industrielobbyisten beteiligt sind – legt die so genannten „Verkehrsbezeichnungen“ für Lebensmittel fest. Dabei wird den Verbrauchern und Konsumenten oft auch Irreführendes zugemutet – so dürfen zusammengeklebte Fleischfasern als „Formfleisch-Schinken“ verkauft werden, so muss Schokoladenpudding nur zu einem Prozent aus Kakao bestehen. Die Mitglieder des Gremiums tagen im Geheimen und müssen eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen. Dagegen hat Foodwatch e.V. geklagt. Das Verfahren ging bis zum Bundesverwaltungsgericht und dieses hat nun die Legalität der mangelnden Transparenz besiegelt.




4. Kommende Veranstaltungen und Seminare


4.1 Österreichische Entwicklungstagung - 14.-16.10.2011

Die fünfte österreichische Entwicklungstagung von der AG Globale Verantwortung, dem Paulo Freire Zentrum u.a.m. findet vom 14.-16.10. in Krems bei Wien statt. Thema dieses Jahr die „Gemeinwohl entwickeln. Der Staat zwischen Gemeinschaft und Weltgesellschaft. NeSoVe wird dabei sein.


Wann: 14. - 16.10.2011

Wo: Stadtsaal sowie Donau-Universität Krems.

Anmeldung und weitere Informationen über: gerald.faschingeder@paulofreirezentrum.at



4.2 Europäische Fachtagung zu sozial-ökologischer Beschaffung – 6.10.2011


Unsere deutsche Schwesterorganisation CorA organisiert mit weiteren Veranstaltern eine Tagung zum Thema „Sozial-ökologische Beschaffung als Innovationstreiber -was geschieht in Europa?

Problemlösungen und Implementierungsmethoden im Vergleich“.

Wann: 6.10.2011
Wo: DGB-Landesbezirk Berlin, Keithstraße 1, 10787 Berlin

Weitere Informationen unter:
http://www.cora-netz.de/wp-content/uploads/cora_herbsttagung_2011.pdf



4.3 Who feeds the World – 16.10.2011

Anläßlich des Welternährungstages am 16. Oktober organisiert das Ökosoziale Forum gemeinsam mit dem Lebensministerium, FIA und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit eine Veranstaltung zum Thema "Who feeds the World". Dabei werden ExpertInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unter der Leitung von Johannes Kaup den Zusammenhang zwischen unseren Bankgeschäften und der Ernährungssituation der Menschen in den Entwicklungsländern analysieren und diskutieren.


Wann: 12.10. 16-18 Uhr
Wo: Großer Sendesaal, Radiokulturhaus, Argentinierstraße 30a, 1040 Wien

Nähere Informationen unter:
http://www.oekosozial.at/index.php?id=13817



4.4 Woche des Grundeinkommens – 19.-25.10.2011

Rund 25 Veranstaltungen von NGOs werden im Rahmen der 4. Internationalen Woche des Grundeinkommens in Österreich stattfinden. Die Woche steht unter dem Motto „Bedingungsloses Grundeinkommen in Europa“


Wann: 19.-25.10.2011

Weitere Informationen unter:
www.grundeinkommen.at



4.5 ZARA‐Talk - 3.10.2011

Zum Thema „Dschungel Anti‐Diskriminierungsrecht“ veranstaltete ZARA einen Talk in der Wiener Hauptbücherei. Auf dem Podium sitzen:
Andrea Ludwig (Juristin beim Klagsverband), Anna Ritzberger‐Moser (zuständige Abteilungsleiterin für das Gleichbehandlungsgesetz im BMASK), Bernhard Amann (Stadtrat für Integration und Soziales, Stadt Hohenems (Vbgl.)) und moderieren wird Sibylle Hamann.

Wann: 3.10.2011 19 Uhr
Wo: Wiener Hauptbücherei


4.6 Social-Business-Day Zwischenbilanz 2011 – 20.10.2011

Am 20. Oktober sind alle TeilnehmerInnen des aSBD 2010 und 2011 geladen, eine produktive Zwischenbilanz der bisherigen Erfahrungen mit CSR-Kooperationen zu ziehen.


Wann: 20.10.2011 14-17 Uhr

Wo: The Hub Vienna, Lindengasse 56, Top 18-19, 1070 Wien

Anmeldung und weitere Informationen unter:

http://www.socialbusinessday.org



4.7 ÖGB: Kritische Literaturtage – 4./5.11.2011

Zum zweiten Mal lädt der ÖGB zu den "Kritischen Literaturtage im ÖGB" (KriLit´11) in Wien. Büchertische diverser Verläge und Veranstaltungen werden das Programm füllen.


Wann: 4. und 5.11.2011


Weitere Informationen unter:
www.krilit.at



4.8 Südwind Agentur: Clean Clothes – 11.10.2011


Zu dem Thema „Clean Clothes - Sozial verantwortlicher Einkauf von Arbeitskleidung in der öffentlichen Verwaltung“ lädt die Südwind Agentur in Graz.


Wann: 11.10.2011 9:30-14 Uhr
Wo: Graz, Hofgasse 15, Neue Burg, 2. Stock, Zi.Nr. 232

Weitere Informationen:
http://www.suedwind-agentur.at/start.asp?ID=245992



4.9 ÖGB: Equal Pay Day – 4.10.2011

Am 4.10.2011 begeht Österreich dieses Jahr den Equal Pay Day. Ab diesem Tag arbeiten Frauen (im Vergleich zu den männlichen Kollegen) ohne Bezahlung weiter. Die ÖGB-Frauen haben eine Kampagne gestartet, um der Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ Ausdruck zu verleihen.


Weitere Informationen unter:
http://www.oegb.at/servlet/ContentServer?pagename=OEGBZ/Page/OEGBZ_Index&n=OEGBZ_11.a&cid=1312798601343



5. Lesetips

5.1 Bepress: Explaining Regulatory Preferences: CSR, Soft Law, or Hard Law? Insights from a Survey of Nordic Pioneers in CSR


Zu beziehen unter: http://www.bepress.com/bap/vol13/iss2/art4/?sending=11505




5.2 SPIEGEL-Online: Öko-Angebote und Green-Washing im Tourismusbereich

Zu lesen unter: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,786037,00.htm
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Donnerstag, 28. Juli 2011

CSR Newsletter Juli 2011


1. News aus dem NeSoVe-Büro: NeSoVe goes Urlaub


Urlaubsbedingt ist unser Büro vom 15.8. bis 29.8.2011 geschlossen.



2. Aktivitäten von NeSoVe und seinen Mitgliedern


2.1 NeSoVe-Bericht

Round Table in Brüssel, 13.07.: Menschenrechte weltweit und feinschichtig implementieren


Am 13. Juli nahm NeSoVe im Europäischen Parlament in Brüssel an dem Workshop zur Frage der Einflussnahme auf die EU-Politik insbesondere bei der Durchsetzung von Menschenrechtsstandards beim Handeln von EU-Unternehmen teil. Der Round Table wurde ausgerichtet von Richard Howitt, dem Berichterstatter des Europäischen Parlaments zu CSR, in Zusammenarbeit mit der International Federation for Human Rights (FIDH), der European Coalition for Corporate Justice (ECCJ) und Friends of the Earth Europe (FOEE).
Anwesend waren in erster Linie NGO’s, aber auch einzelne Mitglieder des Europäischen Parlaments und Regierungsvertreter.

In zwei Blöcken wurden die derzeitigen rechtlichen, ökonomischen und praktischen Rahmenbedingungen des Unternehmenshandelns dargestellt und die Möglichkeiten einer nachhaltigen und durchsetzbaren wie effektiven Gestaltung des wirtschaftlichen Handels der europäischen Unternehmen, sowie ihrer Geschäftspartner_innen und Zulieferer_innen diskutiert.

In dem ersten Block „Unternehmen und Menschenrechte“ wurde ein besonderer Fokus auf die Umsetzung von europäischen Menschenrechtsstandards von EU-Unternehmen in Drittstaaten gelegt, auch wenn klargestellt wurde, dass die Einhaltung geltender Arbeitsrechts- und anderer menschenrechtlich relevanter Standards regelmäßig innereuropäisch kontrolliert werden muss. Paul de Clerc, der für FOEE einen Input gab, eröffnete die Debatte über die rechtliche Zuständigkeit außereuropäischer Menschenrechtsverletzungen. Das Prinzip, dass nationale Souveränität auch rechtlich an den Grenzen halt macht, macht den Schutz von Opfern menschenrechtswidriger Praktiken von EU-Unternehmen in Drittländern unmöglich. Er fordert eine extraterritoriale Zuständigkeit in Fällen, in denen die nationalen Souveränitäten eine Verfolgung der Menschenrechts-verletzungen nicht zulassen.

Ein weiteres Problem ist laut de Clerc die derzeitige Begrenzung der rechtlichen Verfolgbarkeit von Schäden. So ist lediglich die zivilrechtliche Gerichtsbarkeit bei ökonomischen Schäden eröffnet; für die Verfolgung immaterieller Menschenrechtsverletzungen fehlt ein rechtliches Instrumentarium, das es zu entwickeln gilt.

Im Bezug auf andere Sprecher_innen beim Workshop stellte Paul de Clerc klar, dass der Nutzen von CSR-Maßnahmen für Unternehmen (Stichwort Wettbewerbsfähigkeit) nicht die Perspektive der NGO’s sei.

In der folgenden Diskussion kritisierte Amnesty International die eingeschränkte Sichtweise auf den Umfang der Menschenrechte. Patti Rundall von der Baby Milk Action ging in ihrem Beitrag noch weiter und erklärte, dass die Industrie die Menschenrechte nicht nur respektieren, sondern verbreiten und überall (wo sie handelt) implementieren sollte. So nähmen sich die Vertreter_innen des Round Tables in ihrem Forderungskatalog schon zu sehr zurück.

Wichtige Diskussionsfrage und auch insbesondere Statement von ECCJ-Vertreter Filip Gregor waren die Beteiligung und Durchsetzungsmöglichkeiten für die betroffenen Interessensgruppen wie Arbeiter_innen etc. Hierfür wurden sinnvoll, effiziente und kostenfreie (aber zumindest –günstige) Instrumentarien gefordert, die den von Menschenrechtsverletzungen betroffenen Menschen ermöglichen würden, ihre Rechte durchzusetzen, damit sie nicht nur Recht haben, sondern auch bekommen sollen.

Die Stellungnahmen der NGO’s gegenüber den Mitgliedern des Europäischen Parlaments Susan Bird (DG Employment), Tom Dodd (DG Industry & Enterprise) und Michel Bernier Abad (DG EEAS) waren sehr erfrischend, bewegten sich die Stellungnahmen der MEP’s doch im gemäßigten und unspezifischen Rahmen, obwohl ECCJ ein konkretes Maßnahmenpaket mit Forderungen entwickelt hatte, an dem sich die MEP’s beim Round Table orientieren sollten. Leider wurde deutlich, dass die Stimmen der NGO – Stakeholder zwar gehört wurden, eine konkrete Umsetzung aber zumindest derzeit unwahrscheinlich ist.

Eine rechtliche Schwierigkeit ist die Aufhebung nationaler Zuständigkeit nach dem Territorialprinzip. Neben dem problematischen Aspekt der Anmaßung superlegislativer EU-Instanzen stellt sich hier die Frage, wie konkret der Opferschutz bei einer Gerichtsbarkeit in der EU aussehen kann. Nur zu unterstützen ist der Fokus von der Perspektive der betroffenen Interessensgruppen ausgehend eine durchsetzbare Reglementierung für Unternehmen und ihre Tochtergesellschaften in ihrem globalen Handeln einzufordern.

Der zweite Block mit dem Titel „Handels- und Investitionsvereinbarungen und Menschenrechte“ und behandelte die Frage der Implementierung von Menschenrechtsstandards in Handelsketten und bei Geschäftspartnern. Die Session wurde von der EP-Berichterstatterin zu Trade and Human Rights, Tokia Saifi, geleitet und es sprachen Lorand Bartels von der Cambridge University, Andrew Odete von der Kenya Human Rights Commission, Brid Brennan, Armin Paasch von Misereor und Jeff Voght von der International Trade Union Cooperation. Es wurden verschiedene Modelle von Handelsabkommen vorgestellt und bewertet. Interessant war auch der Beitrag von Andrew Odete, der mit Bezug auf die kenianische Zuckerindustrie erklärte, dass freier Handel nur frei sei, wenn die Menschen die Modalitäten bestimmen könnten. Hier liesse sich die Brücke schlagen zu Patti Rundalls Statement aus der ersten Session, dass Unternehmen die Menschenrechtsstandards nicht nur anwenden, sondern auch verbreiten sollten – in Handelsbeziehungen, in Vereinbarungen, als obligatorisches Element – klar umrissen und durchsetzbar angewandt.

Elin Wrzoncki von FIDH gab hierzu u.a. folgende Empfehlungen:
1. Die EU entwickelt regelmäßige systematische Menschenrechtsverträglichkeitsberichte vor Handels- und Investitions-Vertragsabschlüssen.
2. Menschenrechtsklauseln werden in alle internationale Abkommen mit Drittstaaten eingeführt (im Sinne internationaler EU-Geschäftsbedingungen).
3. Die EU entwickelt eine Strategie wie Menschenrechte in Handels- und Investitionsabkommen angewandt und verbreitet werden.

Darüber hinaus bot der Workshop genügend Möglichkeit des Networking und hat gezeigt, dass der Zusammenschluss CSR-kritischer Stimmen auf europäischer Ebene wichtig wie notwendig ist. Das Stimmengewicht lag dieses Mal zu Gunsten kritischer NGO’s, da kaum Vertreter_innen der Wirtschaft anwesend waren. Es bleibt daran zu arbeiten, die z.T. produktiven und vorwärtsweisenden Vorschläge tatsächlich umzusetzen.


2.2 Volkshilfe Wien: Pflege- und Betreuungspreis ausgeschrieben


Die Volkshilfe vergibt dieses Jahr bereits zum vierten Mal den Pflege- und Betreuungspreis in Kooperation mit vielen Organisationen, Institutionen und Unternehmen.

Nähere Informationen und Teilnahmebedingungen unter: http://www.volkshilfe.at/1331,,,2.html



2.3 ÖGB – GPA-djp: Fair statt prekär!

Mit diesem Aufruf mobilisiert die Jugendgewerkschaft der GPA-djp gegen die oftmals ausbeuterischen Bedingungen, die bei Ferienjobs oder Sommerpraktika gestellt werden und informiert über die Rechte und Möglichkeiten der jungen Arbeitnehmer_innen.

Nähere Informationen unter:
http://www.jugend.gpa-djp.at/servlet/ContentServer?pagename=A01/Page/Index&n=A01_6.7



2.4 Amnesty International: Gewerkschafter in der Elfenbeinküste vermisst

Seit nunmehr 3 Monaten wird der Generalsekretär der Gewerkschaft "Confédération Dignité" aus der Elfenbeinküste Basile Mahan Gahé vermisst. AI macht den Fall öffentlich und stellt Protestbriefe bereit:

Nähere Informationen sowie ein Musterbrief unter:
http://gewerkschafterinnen.amnesty.at/index.php?page=cote_ivoire/20110624.htm



3. CSR News und Meldungen aus Österreich, Europa und der Welt

3.1 Wien: Monitoring-Ausschuss gegründet

In Umsetzung des Wiener Antidiskriminierungsgesetzes wurde Mitte Juni 2011 der Monitoring-Ausschuss besetzt. Form- und kostenfrei können sich nun Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, beraten und unterstützen lassen. Die Vernetzung mit NGO’s soll explizit gefördert werden.

Nähere Informationen unter:
http://www.wien.gv.at/verwaltung/antidiskriminierung/index.html



3.2 Deutschland: Website zur Bekanntmachung von Lebensmittelschwindel

Die von der deutschen Bundesverbrauchsministerin Ilse Aigner initiierte Internettplattform lebensmittelklarheit.de ist ans Netz gegangen. Dort können Verbraucher_innen werbeverdächtige Produkte online melden und über die Verbraucherzentrale Hessen wird der Verdacht geprüft und anschließend mit möglicher Stellungnahme des beteiligten Unternehmens veröffentlicht. Die Industrie droht bereits mit Klagen gegen den „Internetpranger“.

Nähere Informationen unter: www.lebensmittelklarheit.de; www.abgespreist.de


3.3 Europäisches Parlament stimmt über Änderungen des Lebensmittelinformationsrechts ab

Am 6. Juli hat das Europäische Parlament einen Standpunkt zur Information der Verbraucher über Lebensmittel und zur Änderung der Verordnungen verabschiedet. Wirklich „schmerzhafte“ Eingriffe zur Eindämmung standartisierter Marketing-Strategien gab es allerdings nicht.

Die langjährige Forderung der Verbraucherorganisationen nach eindeutiger Herkunftsbezeichnung für Milch- und Fleischprodukte konnte sich nicht durchsetzen. Lediglich für Frischfleisch ist die Angabe des Herkunftsorts obligatorisch.

Auch in Zukunft müssen auf der Vorderseite von Lebensmittelpackungen keine Angaben zum Zucker-, Salz- oder Fettgehalt des Produktes erscheinen. Entgegen allen Inhalts darf weiterhin die eigene Zuschreibung (wie leichte Zwischenmahlzeit o.ä.) verwendet und damit geworben werden. Allerdings muss im Kleingedruckten zukünftig einheitlich die Inhaltsstoffe auf 100 Gram/Milliliter angegeben werden.

Weitere Informationen unter:
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P7-TA-2011-0324+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE#BKMD-6



3.4 Heute: 60. Jahrestag der Genfer Flüchtlingskonvention

Am 28. Juli 1951 wurde am europäischen UN-Hauptsitz in Genf die Genfer Flüchtlingskonvention verabschiedet, die bis heute von knapp 150 Vertragsstaaten unterzeichnet wurde. Und sie ist aktueller denn je. Bereits zur Jahreswende befanden sich mehr als 43 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, das ist ein Höchststand in den vergangenen 15 Jahren. Durch die Flüchtlingsströme in den arabischen Ländern und die Dürre in Somalia dürfte sich die Zahl noch erhöht haben.



4. Kommende Veranstaltungen und Seminare


4.1 30.08.: ADA - DialogEntwicklung

Zum Thema Hunger – Macht – Konflikt lädt die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zu einer Veranstaltung, um über die Ernährungs(Un)Sicherheit, sowie deren globalen Ursachen und Auswirkungen zu sprechen
Als Referent_innen sind Michael Windfuhr (Deutsches Institut für Menschenrechte), Petra Gruber (Forschungsinstitut für Entwicklungszusammenarbeit in Gmunden) und Gertrude Klaffenböck (FIAN Österreich) geladen.

Wann: Dienstag, 30.08.2011 von 15-17 Uhr
Wo: Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien
Anmeldung unter: oeza.info@ada.gv.at


4.2 15. Österreich -Tag - Chancengleich Erwachsen werden am 22./23.09.

Schwerpunktthemen des diesjährigen Österreich-Tags "Chancengleich Erwachsen werden" sind Mobilität, Selbstbestimmtheit, Sexualität und deren Rolle in der Gesellschaft.

Wann: 22. Und 23.09.2011
Wo: Altes Rathaus Linz

Nähere Informationen: http://www.oetag.at/


4.3 CSR-Circle am 22.09.

Am 22.09. lädt der CSR-Circle zur nächsten Veranstaltung. Dieses Mal wird Wolfgang Pekny von Footprint über die Grundlagen einer zukunftsfähigen Gesellschaft und die Bedeutung von CSR sprechen.


Wann: 22.09.2011, Come together ab 18 Uhr, Beginn 18:30 Uhr
Wo: DSCHUNGEL WIEN Theaterhaus für junges Publikum, Museumsquartier, 1070 Wien


4.4 respACT: Österreichischer CSR-Tag am 29.09.

Am 29.09. veranstaltet respACT bereits zum 6. Mal den Österreichischen CSR-Tag. Dabei soll ein besonderer Schwerpunkt auf CSR und Europa, sowie die Entwicklungen der nationalen CSR-Aktionspläne gelegt werden.

Wann: 29.09.2011, 10-15:30 Uhr
Wo: EVN-Forum, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf

Nähere Informationen: www.respact.at



5. Lesetipps


5.1 ÖZIV-Presseaussendung: Wir brauchen ein nachhaltig finanzierbares Pflegesystem


Wien (OTS) - Die Ankündigung von Sozialminister Rudolf Hundstorfer, ein nachhaltig finanzierbares Pflegesystem für die Zeit nach 2014 entwickeln zu wollen, wird vom Österreichischen Zivil-Invalidenverband (ÖZIV) begrüßt. Alle
Betroffenen-Organisationen müssten dabei in die Verhandlungen einbezogen werden. "Das hat der Minister uns bei einem Gesprächstermin zugesagt", so ÖZIV Geschäftsführerin Hedi Schnitzer.

Zustimmung des ÖZIV ernten die Forderungen der Wiener Seniorenbund-Landesvorsitzenden Ingrid Korosec. "Sie formuliert die richtigen Fragen", so ÖZIV Präsident Klaus Voget:
-"Wie hoch wird der Pflegeaufwand in Zukunft sein?
-Wie wird er sich auch aufgrund der demografischen Entwicklung gestalten?
-Und wer soll das bezahlen?"

Insbesondere die jährliche Valorisierung des Pflegegeldes ist schon längst überfällig.
In diesem Zusammenhang begrüßt der ÖZIV die Pflegeeinigung vor der Sommerpause:
"Das Thema Pflege darf nicht für parteipolitische Spielchen oder Machtdemonstrationen der Länder missbraucht werden", so Schnitzer.

Nur durch die Einbeziehung aller Betroffenen-Organisationen könne ein Pflegesystem entwickelt werden, das den tatsächlichen Anforderungen der Betroffenen entspricht.
"Das betrifft insbesondere Menschen mit Behinderung. Denn weder Sozialpartner noch Senioren VertreterInnen können deren Wunsch nach einer selbstbestimmten Lebensführung verstehen und ihre Anliegen vertreten", so Schnitzer abschließend.

Rückfragehinweis:
ÖZIV - Österreichischer Zivil-Invalidenverband
Tel. 01/513 15 35-31
www.oeziv.org


5.2 Broschüre: Chancengleichheit

Das BMASK hat eine spannende wie übersichtliche Broschüre zum Gleichbehandlungsrecht in Österreich verfasst. Neben einem leicht verständlichen Überblick über die rechtliche Lage mit vielen konkreten Beispielen werden Möglichkeiten der Durchsetzbarkeit der Chancengleichheit aufgezeigt und Kontaktadressen benannt.

Zu beziehen über: broschuerenservice@bmask.gv.at


5.3. Peace Brigades International: Bericht über die Menschenrechtssituation in Honduras

Eine Arbeitsgruppe der PBI war im Mai in Honduras, um sich ein eigenes Bild der Situation der Menschenrechte seit dem Staatsputsch vom Juni 2009 zu machen. In dem short-term-Bericht zeigen sie die Bedrohungen insbesondere für Menschenrechtsaktivist_innen in Hoduras auf und geben konkrete Empfehlungen an international zuständige Institutionen.

Der Bericht kann auch über das NeSoVe-Büro bezogen werden (englisch und spanisch).





NeSoVe wünscht allen NewSoVe-Leser_innen einen erholsamen Sommer.
Der nächste Newsletter erscheint im September.

Donnerstag, 30. Juni 2011

CSR Newsletter Juni 2011


1. NeSoVe Stellungnahmen
TRIGOS 2011: sozial- aber nicht frauenverträglich?
Anmerkungen zur TRIGOS-Gala in Wien

Bei der TRIGOS-Preisverleihung dieses Jahr war NeSoVe als selbst inszenierte Muppet-Show mit von der Partie. Wir bewunderten den Prunk und Glanz bei der Verleihung mit 400 Besucher_innen aus Wirtschaft, Politik und (unterrepräsentiert) NGOs.

Inhaltlich gesehen war die Präsentation der TRIGOS-Preisträger_innen sowie der Nominierten ein Flop. Die Zusammenfassung der Unternehmenspolitik wirkte wie ein eigens fabrizierter Werbespot der Unternehmen. Was konkret die Jury dazu bewogen hat, diese Unternehmen auszuwählen, blieb im Dunklen. So fielen zwar in regelmäßigen Abständen die für CSR notwendig erachteten Schlagwörter wie regionale und ökologische Produktion, CSR im Kerngeschäft verankert, Einbindung der Mitarbeiter_innen und nachhaltige Innovationen. Insofern kann man sagen, dass die Stimmen kritischer CSR-Akteur_innen hier gehört wurden. Wie diese großen Schlagwörter aber in der konkreten Unternehmenspolitik kolportiert werden, blieb mehr als schleierhaft.
Bilder von Betriebsausflügen sollte den bedürfnisorientierten Unternehmensalltag wiederspiegeln, bezugslos genannte Schadstoffausstoßverringerungen sollten Glaubwürdigkeit vermitteln und der Hauch von „Wir sind die Guten“, der der ganzen Veranstaltung oblag, wirkte dann schon fast unfreiwillig komisch.

Aber auch die Aufmachung der Spots war teilweise mehr als tendenziös. Die in der Kategorie Markt prämierte framsohn frottier GmbH zeigte in ihrem Sieger-Clip nur in Bademäntel bekleidete weibliche Schönheiten( siehe:
http://www.youtube.com/watch?v=0vwoZXVRTb4). Es war für die unbedarfte Betrachterin nicht ersichtlich, was eigentlich vermarktet wird. Ein bißchen gender-Bewußtheit stünde hier nicht schlecht zu Gesicht.

Ein wesentlicher Grund für die Prämierung der framsohn frottier GmbH war „CSR in der Lieferkette“. Beim Interview mit dem Geschäftsführer Mag. (FH) Philipp Schulner stellte sich jedoch heraus, dass gerade dieses Unternehmen kaum auf Zuliefer angewiesen ist, da es den Großteil der Produktion im eigenen Hause herstellt.

Mehr als zweifelhaft war der Dialog zwischen den Zeilen, der zumindest im Hinblick auf geschlechtssensible Praktiken auf stereotype, frauendiskreditierende Klischees zurückgriff. Denn was die Moderation von Bettina Kerschbaumer und ClaudioSchütz im Dialog mit den Vertreter_innen der Jury und den Preisgekürten verlautbarte, war alles andere als frauenverträglich.


Nachdem die Moderatorin Kerschbaumer einen Vertreter einer TRIGOS-Trägerorganisation als Paten des TRIGOS bezeichnet hatte, konterte dieser gleich damit, dass in seiner Paten-Limousine für SIE noch ein Plätzchen frei wäre. Komisch? Wohl kaum, aber scheinbar salonfähig, denn auf dieses lustige Intermezzo wurde noch wiederholt Bezug genommen. Und rief schmerzlich Erinnerungen an die TRIGOS-Gala letztes Jahr hervor, auf der sich vermeintlich lustige Sprüche über das oder die kühle Blonde/s durch Programm zogen.

Der Sonderpreis wurde dieses Jahr für Freiwilligenengagement vergeben und die Verbund AG für Verbund Empowerment Fund der Diakonie (freiwillige Mitarbeit beim Einsatz neuester Technologien zur Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen) prämiert. Entgegen nahm den Preis eine Mitarbeiterin des Verbundes– im Übrigen als einzige Frau an diesem Abend! Sie hob noch mal hervor, wie freiwillig engagiert das Unternehmen sei und welch einfallreiche Einsätzen sie durchführten wie z.B. ein Ausflug für Mütter und Kinder in ein Kraftwerk, damit sie mal aus der Stadt rauskämen!

Was blieb war eine professionelle Inszenierung zum Wohlgefallen wohl aller Akteur_innen, bei uns das Bestärken im Willen, dieser Art CSR-Vermarktung einen kritischen Standpunkt entgegensetzen zu müssen und hinsichtlich sozial verantwortlichem Handeln auch mit einigen zündenden Ideen beitragen zu können.


2. Aktivitäten von NeSoVe und seinen Mitgliedern

2.1. ÖGB: Rundgang mit Petra Unger


Frauen und Männer haben die Menschheitsgeschichte geprägt. Mindestens die Hälfte der sichtbaren Geschichte wurde von Frauen durch ihre Arbeit, ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihre Kreativität geschrieben.
Aber kaum etwas erinnert an sie, z.B. die widerständigen Frauen der Brigittenau.


Im 19.Jahrhundert ist die Brigittenau Zufluchtsort zahlreicher meist jüdischer Flüchtlinge aus Osteuropa, aber auch verarmte Kleingewerbetreibende und Arbeiterinnen versuchen ihr Glück in Wien. Der Kampf ums Überleben, die Konfrontation mit Klassenkämpfen und Antisemitismus lässt viele Frauen widerständig und politisch werden. Viele riskieren dabei ihr Leben, noch mehr werden im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet.

Eine Geschichte des Kampfes, des Mutes und des Widerstandes der Frauen in der Brigittenau vermittelt von Petra Unger.

Petra Unger arbeitet als Kulturvermittlerin und Akademische Referentin für feministische Bildung und Politik. Sie forscht zu politischer Frauengeschichte und vermittelt sie in Form von Rundgängen in der Stadt, Lesungen, Vorträgen und Seminaren.
Nähere Informationen unter: www.petra-unger.at

Treffpunkt: Vor der Brigittakirche, 1200, Brigittaplatz 10
Ende des Rundgangs: Gedenkstätte der Schule in der 1200, Karajangasse 2
Wann: Donnerstag 7. Juli 2011 um 18.00 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden
Kosten: 12 € pro Person

Anmeldung bis 5.7. unbedingt erforderlich unter:
01/534 44 39246 ( 9-17 Uhr) oder unter
ulli.fuchs@oegb.at


2.2 ksoe: Europäische Wirtschaftsregierung – Protest

Die geplante Europäische Wirtschaftsregierung sieht u.a. eine makroökonomische Überwachung der Mitgliedsstaaten und Eingriffe in deren Wirtschaftspolitik sowie eine erhöhte Ausgabendisziplin und Beachtung der Schuldenstände vor. Im Europäischen Parlament war dieses Vorhaben am 23.6 Thema. Ende Juli soll es zur endgültigen Beschlussfassung kommen. Verschiedene Organisationen – darunter die ksoe – haben im Vorfeld zum Protest gegen diesen neoliberalen Plan aufgerufen.

Weitere Infos unter:

http://www.ksoe.at/gp/index.php?option=com_content&task=view&id=249&Itemid=28


2.3 ksoe: Europäische Sonntagsallianz gegründet

Über 50 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Kirchen haben am 20.6.2011 in Brüssel eine Europäische Sonntagsallianz gegründet.

Ziele der Europäischen Sonntagsallianz sind der freie Sonntag und angemessene Arbeitszeiten (decent working hours) und damit verbunden die Aufnahme des freien Sonntags in die Arbeitszeitrichtlinie der EU. Zentrale Inhalte der Gründungserklärung sind die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die bessere Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Privatleben und der soziale Zusammenhalt.

Dazu fand am 20.6. eine ExpertInnenkonferenz zum Thema „Der Mehrwert gemeinsamer freier Zeit“ im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss statt.
„Ruhezeiten lassen sich nicht aufschieben“, dies betonte der Arbeitssoziologe Friedhelm Nachreiner bei der Konferenz. „Wenn jemand am Sonntag arbeitet, ist ein anderer freier Tag kein Ersatz dafür. Das funktioniert weder individuell noch für die Gesellschaft“. Bei Sonntagsarbeit lasse sich nachweisen, dass das Unfall- und Krankheitsrisiko signifikant ansteigen. Zahlreiche Studien belegen das, so Nachreiner.

„Nicht nachhaltige Arbeitszeitmuster (unvorhersehbare Rufbereitschaften, unterbrochene Stunden, Schichtarbeit, unsoziale Arbeitszeiten wie Nacht- und Wochenendarbeit) können zu einer Zunahme von Stress und zu Krankheiten führen. Dadurch bedingte Krankenstände nehmen zu, oft ausgelöst durch das starke Empfinden eines Kontrollverlusts und mangelnden Einflusses auf die eigene Arbeit und Lebensweise“, heißt es dazu in der Gründungserklärung der Europäischen Sonntagsallianz. „Menschen, die an Sonntagen oder zu unregelmäßigen Zeiten arbeiten, tun dies aus finanzieller Notwendigkeit und nicht aus freier Wahl. Nicht nachhaltige Arbeitszeitmuster – besonders im Zusammenhang mit geringfügiger Beschäftigung – sind eine wesentliche Quelle für das zunehmende Phänomen der ´working poor´ in Europa.“

Erfreulich sei die Breite der Europäischen Sonntagsallianz, so Franz Georg Brantner, der als Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Österreich in Brüssel an der Gründungsversammlung teilgenommen hat: Die Allianz wird unterstützt vom Europäischen Gewerkschaftsbund, ÖGB, der Konferenz europäischer Kirchen, der polnischen Solidarnosc, von der Allianz für den freien Sonntag Slowakei, von Familienverbänden und vielen anderen mehr. „Innerhalb der europäischen Gewerkschaften, besonders innerhalb der Handelsgewerkschaften, ist der freie Sonntag zum Top-Thema geworden“.

Die Allianz für den freien Sonntag Österreich – sie ist Gründungsmitglied der Europäischen Sonntagsallianz – wird von der ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) koordiniert.

Nähere Informationen unter:
www.freiersonntag.at
www.europeansundayalliance.eu


2.4 Umstrittenes Wasserkraftwerk Belo Monte wird gebaut

Trotz vielfältiger Proteste und nicht erfüllter Auflagen wird das Wasserkraftwerk Belo Monte gebaut, so ließ jetzt die brasilianische Umweltbehörde IBAMA verkünden. Folge wird die Existenzgefährdung für zehntausende Menschen am Xingu-Fluss, denn sie werden aufgrund der Überflutung der Regenwälder vertrieben. Profiteurin ist auch die österreichische Anlagenbau-Konzern Andritz AG. In einem Konsortium mit der deutschen Voith und französischen Alstom konnte sie sich Aufträge für Turbinen und technisches Equipment in dreistelliger
Millionenhöhe sichern.

Bereits im März haben Südwind und die Dreikönigsaktion eine Email-Protestaktion gegen eine Beteiligung der Andritz AG an der Errichtung von Belo Monte gestartet, an der sich weit über 3.000 Menschen in Österreich beteiligt haben. Aus aktuellem Anlass rufen sie zur Solidarität mit den Völkern des Amazonas auf und fordern einen verantwortungsvollen Umgang mit Menschen und Umwelt.

Die Petition kann unter www.dka.at/belomonte, bzw. unter www.suedwind-agentur.at unterschrieben werden.


3. CSR News und Meldungen aus Österreich und Europa und der Welt

3.1 Goldener Windbeutel Verleihung: Preis für die dreisteste Werbelüge

Die Verbraucher haben gewählt – die Milch-Schnitte von Ferrero ist die dreisteste Werbelüge des Jahres. Von mehr als 117.000 Verbrauchern stimmten über 51.000 für die Milch-Schnitte. Sie wird mit Hilfe von bekannten Sportlern zwar als „leichte“ Zwischenmahlzeit beworben, besteht aber beinahe zu 60 Prozent aus Fett und Zucker und ist damit „schwerer“ als Schoko-Sahne-Torte. „Gratulieren“ Sie Ferrero zum Goldenen Windbeutel 2011, den foodwatch dem Konzern am 17. Juni 2011 verliehen hat.

Die Organisator_innen laden unter www.abgespeist.de dazu ein, den Gewinnern ein Glückwunschschreiben zu schicken.


3.2 Macht sich WWF zum Handlanger der Industrie?

Eine Dokumentation, die beim WDR ausgestrahlt wurde und den richtungsweisen Titel „Pakt mit dem Panda – was uns der WWF verschweigt“ trägt, sorgt für Furore. Filmemacher ist Wilfried Huismann (bekannt für ARD-Reihe Politische Morde, Der Fall Henry Kissinger, Wer erschoss Salvador Allende? U.a.). In dem Film zeigt Huismann, wie der WWF zusammen mit Agrarkonzernen wie Nosanto an sogenannten Runden Tischen für Soja oder Palmöl sitzt und die Anliegen der multinationalen Unternehmen unterstützt. Die Folge dieser Politik sind zwangsumgesiedelte Menschen, Abrodung von Urwäldern und Ersetzung durch Palmölplantagen, Monokulturen bis zum Abwinken und vieles mehr. Dabei macht er auch nicht vor gentechnikverändertem Anbau Stop.

Der WWF wehrt sich gegen die Vorwürfe, die aus der Dokumentation resultieren, hält aber an seiner Politik dieser Unternehmenskooperation fest.


3.3 Wassermangel

Die Welthungerhilfe prognostiziert: Im Jahr 2025 werden 8,5 Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen sein, wenn sich an den Umgang mit Wasser nichts ändert. Schon heute haben 900 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Konsequenzen sind gravierend: in den 30 Ländern der Welt, die von Wasserknappheit betroffen sind, gehen 80% der Krankheiten auf verschmutztes Wasser zurück. 1,9 Millionen Menschen sterben jährlich an Durchfallerkrankungen aufgrund von dreckigem Trinkwasser.
Zwar hat die UNO in einer Resolution im Juli 2010 den Zugang zu sauberem Wasser und Sanitätsversorgung schriftlich fixiert und in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen, doch ohne nationalrechtliche Umsetzung haben die in der Resolution verbrieften Rechte keine bindende Wirkung. Österreich enthielt sich der Stimme (vgl.
http://www.webcitation.org/5zgaK7tOv).

Weitere Informationen unter:
http://www.welthungerhilfe.de/wasser-spezial.html


4. Kommende Veranstaltungen und Seminare

4.1 HEUTE: Migration und Entwicklung, organisiert von VIDC

Partizipation der afrikanischen Diaspora im entwicklungspolitischen Diskurs

Wo:Amtshaus Wieden, Favoritenstraße 18, 1040 Wien
Wann: 30. Juni 2011, 16.00 - 20.00 Uhr

Um Anmeldung unter
schmidjell@vidc.org wird gebeten

Näheres unter:
http://www.vidc.org/index.php?id=1159&tx_ttnews[tt_news]=823&cHash=5e4bac53cb894bec24dd81f2b5d54cfe


4.2 Workshop on Reconciling EU policies in the field of Trade, Business and Human Rights

Am 13. Juli findet im Europäischen Parlament in Brüssel ein Workshop im Rahmen der Kampagne Rights for People – Rules for Business statt. Eckpfeiler der Diskussion wird die Frage sein, inwiefern Unternehmen, Handel und Investitionsvereinbarungen an Menschenrechten gemessen werden. Abgeordnete des Europäischen Parlaments werden die Umsetzung auf europäischer Ebene diskutieren.

NeSoVe wird dabei sein. Nähere Informationen sind über das Büro erhältlich.


4.3 Ist bio wirklich besser? – Diskussionsrunde organisisiert vom CSR-Circle

Am 21.7. diskutieren Herbert Fuchs (GF Gourmet Menü-Service), Henriette Eichhorn (Betriebl. Gesundheitsman. Zürich Versicherung), Claus Holler (BIO AUSTRIA, Gesundheit, Großküchen) und Gerhard Zoubek (Biobauer, Biohof Adamah) unter der Moderation von Roswitha M. Reisinger (LEBENSART) die Fragen:

- Ist bio wirklich besser?
- Wie werden österreichische Lebensmittel produziert und kontrolliert?
- Biologisch, regional oder doch lieber Importware?
- Was ist besser für die Umwelt?
- Was können Unternehmen tun?

Wann: 21.7. 18 Uhr
Wo: Dschungel Wien


4.4 Lehrgang „Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft. Entwicklungsraum sozialer Verantwortung“

Ab November 2011 beginnt wieder ein neuer berufsbegleitender zweijähriger Lehrgang, organisiert von ksoe in Kooperation mit Südwind – Agentur u.a. Geschult werden soll das Querdenken im Hinblick auf gesellschaftliche Positionierungen durch die Möglichkeit der Entwicklung einer sozial-ethischen Urteilsbildung.

Für den Lehrgang 2011-2013 ist das Kooperationsland Ungarn, d.h. Veranstaltungen werden auch in Ungarn abgehalten und Referent_innen werden den Lehrgang mit Fachwissen aus dem Nachbarland bereichern.

Nähere Informationen unter:
www.ksoe.at


Mittwoch, 25. Mai 2011

CSR-Newsletter Mai 2011


1. News aus dem NeSoVe-Büro
Seit Mitte Mai koordiniert Ass.jur. Marieta Kaufmann die Tätigkeiten von NeSoVe. Die allgemeinen Bürozeiten sind von Montag bis Donnerstag, von 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr.

2. Aktivitäten von NeSoVe und seinen Mitgliedern

2.1 The World of NGOs: (K)ein Platz für CSR in EU-Strategie?
Am 23. Mai fand in der Diplomatischen Akademie in Wien ein Diskussionsforum statt, das die Gründung eines Forums der Zivilgesellschaft für die Europäische Donauraumstrategie zum Inhalt hatte. CSR hatte einen unausgesprochenen, aber prominenten Platz in der Diskussion, denn immer wieder ging es um die Frage von Kooperationen, um konkrete Zusammenarbeit über umwelt- und sicherheitstechnische Fragen hinaus. Tourismus wurde dabei ebenso angesprochen wie eine bessere Arbeitskräfteerschliessung und natürlich der Wunsch nach steigender Lebensqualität. Die Donauraum-Strategie soll als wirkungsvolles Werkzeug im Prozess der europäischen Integration eingesetzt werden und AkteurInnen näher zusammen bringen - immerhin verbindet der Donauraum 115 Millionen Menschen in 14 Ländern. Eine entscheidende Rolle kommt hierbei auf NGOs zu, die einerseits die Zivilgesellschaft in ihrer organisierten Form repräsentieren, aber andererseits als ideale PartnerInnen fungieren können, wo gesellschaftliche oder umweltbezogene Probleme angesprochen werden müssen.
CSR-Partnerschaften haben also auch in der Donauraum-Strategie nur dann einen Platz, wenn sich Organisationen oder Unternehmen aktiv zu diesem Thema einbringen. Die Vielfalt der Probleme ist gross und bietet reichlich Ansatzpunkte.
Mehr Informationen zum Forum der Zivilgesellschaft in der Europaeischen Donauraum-Strategie: Christiana Weidel, The World of NGOs office@ngo.at, www.ngo.at

2.2 ÖGB und Südwind: Lehrgang „Global denken, global handeln“
Die Anmeldung für den neuen Lehrgang „Global denken, global handeln“ für das Jahr 2011/12 läuft. Das Studium richtet sich an Menschen aus dem Gewerkschafts-, Betriebsrats- und NGO-Bereich. Die Auswertung des letzten Lehrgangs fiel vollends positiv aus (vgl. http://www.fairearbeit.at/index.php?option=com_content&view=article&id=80&Itemid=121). Zielsetzung des Lehrgangs ist die Diskussion um und Verbreitung von der Idee der Notwendigkeit internationaler Vernetzung von Gewerkschafter_innen zur Beeinflussung der negativen Folgen der Globalisierung auf die Arbeitnehmer_innen in den Entwicklungs- wie den Industrieländern.
Nähere Infos unter http://www.fairearbeit.at/index.php?option=com_content&view=article&id=80&Itemid=121
Ansprechpartnerin: Pia Lichtblau, weltumspannend arbeiten - Projekt "menschenwürdige Arbeit für menschenwürdiges Leben" Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien01/534 44/39238, pia.lichtblau@oegb.at

3. Kommende Veranstaltungen
TRIGOS-Award
Die Trigos-Preisverleihung steht vor der Tür. Am 31. Mai werden von den Nominierten (siehe http://www.trigos.at/trigos11/gewinner/texteprojekte/article/5374.htmlSWS=52e229c6bcccee772ef5f8064c2ce671) die Preisträger gekürt. Anschließend werden wir eine Presseaussendung erarbeiten.

Dienstag, 29. März 2011

CSR-Newsletter März 2011


1. News aus dem NeSoVe-Büro


1.1. Karenz

Petra Kreinecker ist seit Februar in Karenz. Wir wünschen ihr und ihrer Tochter alles Gute für die neuen Herausforderungen.

1.2. Mitgliederversammlung

Am 28.3.2011 fand die Mitgliederversammlung von NeSoVe statt. Als neuer Vorsitzender von NeSoVe wurde Franz Fiala vom Austrian Standards Institute gewählt. Ein weiteres neues Vorstandsmitglied ist Eva van Rahden von SOPHIE, Volkshilfe Wien. Eva Angerler sowie Barbara Liegl legten ihre Vorstandsfunktionen zurück. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende sind nun Pia Lichtblau vom ÖGB und Peter Sima, Betriebsrat der Generali VIS Informatik GmbH.

1.3. NeSoVe-Homepage

Die Homepage von NeSoVe funktioniert wieder. Wir möchten uns für die Störungen der letzten Zeit entschuldigen.

2. NeSoVe goes public – NeSoVe in den Medien


2.1. Austrian Social Business Day (asBD), am 24.3.2011 unter dem Motto: „Tun das wirkt –CSR Kooperationen gestalten – Unternehmen neu denken“

Erika Plevnik, NeSoVe-Vorstandsmitglied, beteiligte sich neben Andreas Schneider (WKO), Willi Zwirner (attac) Franz-Karl Prüller (Erste Stiftung) und Katja Urbatsch (Ashoka Fellow) am Panel zum Thema „Wann sind Kooperationsprojekte wirksam?“. Sie brachte dabei die Sichtweisen der NeSoVe-Mitgliedsorganisationen ein, die beim NeSoVe-Workshop 2010 Unternehmenskooperationen: NGOs zwischen Chance und Vereinnahmung“ erarbeitet wurden. Demnach propagierte sie für wirksame CSR-Kooperationsprojekte u.a., dass diese in das Kerngeschäft von Unternehmen einfließen müssen und nicht zu werbewirksamen Charity-Beiträgen verkommen dürfen und dass Kooperationen auf gleicher Augenhöhe zwischen NGOs und Unternehmen stattfinden müssen. Scheinbar noch immer ein hoch aktuelles Thema für NGOs, denn viele NGOs fühlten sich beim aSBD wieder einmal ins Eck der BittstellerInnen gedrängt und berichteten, dass die anwesenden Unternehmen sich eher zurückhaltend zeigten. Es ist daher zu bezweifeln, dass die Intention der Veranstaltung „Unternehmen neu zu denken“ auf der Ebene von CSR-Kooperationen gelang. Obwohl auch heuer nicht klar wurde, was das alles konkret mit CSR zu tun hat, wurden dennoch viele interessante Aspekte aus Sicht der „Social Entrepreneurs“ und den VertreterInnen der Gemeinwohlökonomie eingebracht, denen sich auch NeSoVe künftig verstärkt widmen wird.

2.2. CSR und Menschenrechte - Artikel im Standard

In einem Artikel in der Zeitung Standard zu Unternehmensethik am Beispiel von Weissrussland, Iran, Libyen wird NeSoVe-Mitglied Karin Lukas, vom Ludwig-Boltzmann-Institut zum Thema CSR und Menschenrechte zitiert. Der Artikel kann hier nachgelesen werden: http://derstandard.at/1297819485757/Geld-und-Moral-Erst-das-Geschaeft-dann-die-Ethik

2.3. NeSoVe in der Wiener Zeitung – Marketingschmäh Verantwortung
Petra Kreinecker (karenzierte) Geschäftsführerin von NeSoVe kommt in einem Artikel der Wiener Zeitung zu CSR zu Wort. Sie verweist u.a. darauf, dass CSR im Kerngeschäft implementiert sein muss. Der Artikel kann hier nachgelesen werden: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3924&cob=547070

3. Aktivitäten von NeSoVe und seiner Mitglieder


3.1. Südwind Protestaktion gegen Belo Monte

Das geplante Staudammprojekt „Belo Monte“ in Brasilien gefährdet die Existenzgrundlage vieler Menschen. Die österreichische Firma Andritz plant, Turbinen und andere technische Ausrüstungen dafür zu liefern. Südwind ruft zur Protestaktion auf – bitte unterschreiben: http://www.suedwind-agentur.at/start.asp?ID=243345

3.2. Statement des BIM zu Unternehmensverantwortung und autoritäre Regime

Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte hat aus aktuellem Anlass eine Stellungnahme zur Verantwortung von Unternehmen in Ländern mit autoritärer Führung abgegeben. Die Stellungnahme im Wortlaut kann hier nachgelesen werden: http://bim.lbg.ac.at/de/menschenrechte-wirtschaft/unternehmensverantwortung-autoritaere-regime

3.3.ksoe-Lehrgang Soziale Verantwortung, Nov. 2011 – Juni 2013

Die ksoe führt zum vierten Mal ihren zweijährigen, berufsbegleitenden Lehrgang „Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft. Entwicklungsraum sozialer Verantwortung“ durch. Die TeilnehmerInnen werden sich vertieft mit Alternativen zu wirtschaftlichen und politischen Systemen auseinandersetzen, zukunftsfähige und sozial-innovative Veränderungsprojekte umsetzen, ihre Persönlichkeit und ihre Kompetenzen zur Gestaltung ihres sozialen Umfeldes entwickeln. NeSoVe ist Kooperationspartnerin. Informationen: http://www.ksoe.at/

3.4. ÖZIV – barrierefreier Arbeitsmarkt

Vom 10.-11. März 2011 veranstalteten der Europäische Gewerkschaftsbund (ETUC) und das Europäische Behindertenforum (EDF) eine Konferenz in Brüssel, um gemeinsame Maßnahmen gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt zu entwickeln. Ergebnis der Konferenz ist eine gemeinsame Erklärung des ETUC und EDF, welche die Realisierung eines inklusiven und barrierefreien Arbeitsmarkts zum Inhalt hat. U. a. beinhalten die Hauptpunkte die verstärkte Mobilisierung und Kooperation, sowie die Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Behindertenorganisationen auf nationaler Ebene. Weitere Informationen können unter http://www.edf-feph.org/ nachgelesen werden. Im Sinne dieser Erklärung möchte sich der ÖZIV im Rahmen der NeSoVe-Plattform für Kooperationen mit Gewerkschaften und BetriebsrätInnen engagieren. InteressentInnen melden sich bitte bei erika.plevnik@oeziv.org

4. CSR News und Meldungen aus Österreich und Europa


4.1. Thilo Bode zu CSR

In einem Interview der Zeitung Kurier vom 15.3.2011 mit Thilo Bode, dem Chef von Foodwatch, nimmt dieser kritisch Bezug auf CSR. Für Bode ist „CSR ist wie Zuckerwatte: Je kräftiger man reinbeißt, desto schneller löst sie sich auf.“ Das ganze Interview ist hier nachzulesen: http://kurier.at/wirtschaft/2081210.php.

4.2. Einreichungen TRIGOS 2011

190 Einreichungen gibt es für den TRIGOS Preis 2011. Die nominierten TeilnehmerInnen werden von den OrganisatorInnen von TRIGOS Anfang Mai bekannt gegeben. Am 31. Mai findet dann die Preisverleihung statt. Eine Liste der eingereichten TeilnehmerInnen ist hier zu finden: http://www.trigos.at/trigos11/gewinner/teilnehmer

4.3. CSR Circle gegründet – Auftaktveranstaltung am 14.4.

Im Jänner 2011 wurde von Cornelia Dankl, BONUS Vorsorgekasse AG, Roswitha Reisinger, LEBENSART, Sandra Majewski, Agentur no.sugar marketing pr, Reinhard Herok, Medienhaus Gugler und Martina Simbürger, dem Jugendtheater Dschungel Wien ein CSR Zirkel gegründet. Deren Auftaktveranstaltung findet am 14. April 2011 um 18.30 Uhr im Dschungel, Museumsquartier, 1070 Wien statt. Nähere Informationen dazu sind hier zu finden:
http://www.csr-circle.at/

5. Kommende Veranstaltungen und Seminare


5.1. NICK-Präsentation

Die für Jänner 2011 angekündigte NeSoVe- Präsentation des Online Tools NICK (Kriterienkatalog) musste bekanntlich verschoben. Nun gibt es einen neuen Termin - 16.6.2011 von 16 bis 19 Uhr – please save the date.

5.2. NeSoVe-Jour Fixes

Die Termine für die Jour Fixes von NeSoVe im Frühjahr wurden fixiert - bitte vormerken: 10. 5., 7.6. Beim Jour Fixe im Mai wird gemeinsam mit den Mitgliedern über Vergangenheit und Zukunft, Vision und Strategie von NeSoVe diskutiert.

5.3. Equal-Pay Seminare für BetriebsrätInnen

Die Gleichbehandlungsanwaltschaft veranstaltet in Kooperation mit den ÖGB-Frauen österreichweit Equal-Pay Seminare. Folgende Termine stehen schon fest: Innsbruck 12.5., Feldkirch 16.5, Graz 23.5., Klagenfurt 31.5., Linz 15.6. Mehr Informationen dazu, sind auf der Homepage der Gleichbehandlungsanwaltschaft zu finden: http://www.gleichbehandlungsanwaltschaft.at/

5.4. Zukunft der Arbeit – Praktische Visionen

Das 34. Gesellschaftspolitische Diskussionsforum findet am 7.4. von 13.30 bis 18.30 im MUMOK, Museumsplatz 1, 1070 Wien statt. Am Beispiel innovativer Initiativen aus der Arbeitswelt werden erste praktische Erfahrungen mit dem Konzept „Communities of Practice“ vorgestellt. U.a. wird Günter Horniak, der CSR-Beauftragte der BAWAG, von seiner Praxis berichten. Das genaue Programm ist hier einsehbar: http://gedifo.files.wordpress.com/2011/03/einladung1.pdf

5.5. EU-Freihandelsabkommen mit Kolumbien: Menschenrechte oder Konzerninteressen – auf welcher Seite steht Österreich, auf welcher Seite steht Europa?
Diskussionsveranstaltung am 30.3.2011 um 19 Uhr im Haus der EU, Wipplingerstrasse 35, 1010 Wien. Nohora Tovar, Vizepräsidentin von Fetramecol (CTC) – kolumbianische Metallarbeitergewerkschaft & Maria Del Pilar Silva Garay von der Menschenrechtsorganisation Colectivo José Alvear Restrepo CAJAR) diskutieren mit Evelyn Regner, MEP(SPÖ) Franz Glaser, Nationalratsabg. (ÖVP) (angefragt), Alexander Van der Bellen, Nationalratsabg. Die Grünen (angefragt). Moderation: Ralf Leonhard, FIAN.

5.6. „Für eine ferne Zukunft ohne AIDS?“. Perspektiven in der EU und ihren Nachbarländern

WorldVision lädt am 7.4. von 15 – 18.00 zur Podiumsdiskussion, Ausstellungseröffnung und Preisverleihung des Jugenddprojekts „Peer Up“. Die Veranstaltung findet im Haus der EU, Wipplingerstr. 35, 1010 Wien statt. Nähere Infos sind hier zu finden: http://www.worldvision.at/index.php?id=434

6. Lesetipps


6.1.
Czech, Philipp; Salinger, Ulrike (Hg.): Diskriminierung – Grundrechtsverletzung oder Kavaliersdelikt? Das Gleichbehandlungsrecht in der Praxis, Salzburg (Österreichisches Institut für Menschenrechte) 2011. Bestellbar hier: office@menschenrechte.ac.at

6.2.
European Coalition for Corporate Justice (ECCJ): Principles and pathways. Legal opportunities to improve Europe’s corporate accountability framework, Brussels (ECCJ) 2010, zum Downdloaden hier: http://www.corporatejustice.org/IMG/pdf/eccj_principles_pathways_webuseblack.pdf

6.3.
Grober, Ulrich: Die Entdeckung der Nachhaltigkeit .Kulturgeschichte eines Begriffs, München (Kunstmann) 2010 (3.Aufl.)

6. 4
Verein Joan Robinson; WIDE; Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie/WU Wien (Hg.): Wirtschaft anders denken. Handbuch Feministische Wirtschaftsalphabetisierung, Wien (Verein Joan Robinson) 2010 (2.Auf.). Bestellbar z.B. beim KSOE Webshop: http://www.ksoe.at/pb/index.php?option=com_content&task=view&id=58&Itemid=63

6. 5.
United Nations: Corporate Social Responsibility in Latin America. A collection of research papers from the Virtual Institute Network, New York u.a. (United Nations) 2010, zum Downdloaden hier: http://www.unctad.org/en/docs/dtlktcd20102_en.pdf