Montag, 30. September 2013

NeSoVe-Nachrichten September 2013


1.    Netzwerk – Aktivitäten


1.1 Nominierungsaufruf: Schandflecke benennen: Presseaussendung vom 2.9.2013

Netzwerk Soziale Verantwortung sucht das übelste Unternehmen Österreichs

Gesucht werden Organisationen, Unternehmen und/oder Personen, die im letzten Jahr besonders unverantwortlich agiert haben und eine Verbindung zu Österreich aufweisen. Bis zum 31. Oktober können diese für den Schandfleck des Jahres 2013 nominiert werden.

Die letzten Monate haben gezeigt, dass es von Schandflecken nur so wimmelt“, erklärt Marieta Kaufmann, Koordinatorin der Kampagne. Mit dem Schandfleck des Jahres will das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe), deren Mitglied der ÖGB ist, aufzeigen, dass Unternehmen soziale und ökologische Belange um ihrer Profitinteressen wegen verletzen. „Dem muss die Politik mit strenger Regelsetzung im Interesse von Mensch und Umwelt entgegenwirken”, ergänzt Franz Fiala, Vorsitzender von NeSoVe.

Der Preis wird zum Welttag der Sozialen Gerechtigkeit, am 20. Februar im Off-Theater in Wien verliehen. Vom 20. Jänner bis zum 18. Februar wird online über das übelste Unternehmen (Organisation, Person) abgestimmt.

Nominierungen bis zum 31. Oktober an: office@sozialeverantwortung.at
Nominierungsformular zum Download unter www.schandfleck.or.at

1.2    Schandfleck – der Teaser


Mit freundlichen Dank an Wolfgang Weber und Renate Sassmann. Der Videoclip zum Preis: http://www.youtube.com/watch?v=Iw3V8dkUpn4&feature=youtu.be


1.3 Spendenaufruf

Unternehmen lobbyieren stark und haben viel Geld für die Vertretung ihrer Interessen. Damit wir Unternehmensverantwortung erfolgreich einfordern und durchsetzen können, sind wir auf Ihre/Deine Hilfe angewiesen. Wenn Du/Sie überzeugt bist/sind, dass Unternehmensverantwortung ausgebaut und stärker verankert gehören, dann spenden Sie uns mit einem kleineren oder größeren Betrag, regelmäßig oder einmalig. Jede Spende zählt!

Spenden gewidmet auf die Kampagne Schandfleck des Jahres auf der Spendenplattform respekt.net unter: http://www.respekt.net/projekte-unterstuetzen/details/projekt/584/

Spenden für die allgemeine Netzwerk-Arbeit:
http://www.netzwerksozialeverantwortung.at/pages/das-netzwerk/spenden.php

1.4 Mitglieder-Jour Fixe: Juristisches Vorgehen gegen Unternehmen


Auf Einladung von ECA Watch und NeSoVe ist Jonathan Kaufmann, Legal Advocacy Coordinator von Earthrights International (www.earthrights.org) in Wien. Am Donnerstag, den 10. Oktober von 14-17 Uhr laden wir zum Austauschtreffen. Jonathan Kaufmann wird über die Arbeit von Earthrights informieren und es besteht Raum über die Möglichkeiten der Anwendung in Österreich zu diskutieren.
Anmeldung und weitere Informationen bitte über das Büro an office@sozialeverantwortung.at

1.5 Mitglieder – Jour Fixe: Privatsektor und Entwicklung (Aviso)


Am Montag, den 11. November, laden wir von 18-20 Uhr zum Mitglieder-Jour Fixe zum Themenfeld Privatsektor und Entwicklung. Bitte den Termin  vormerken.

1.6 Austauschtreffen


Am 16. September fand ein Diskussions- und Austauschtreffen mit Vertretern der ksoe statt.

1.7 Mitarbeit am 5. Schattenbericht zu den extraterritorialen Verpflichtungen des Staates hinsichtlich der Umsetzung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte

NeSoVe hat bei dem Kapitel 4 (Austrias Export and Investment Promotion and Corporate Social Responsiblity Policies) des von FIAN im August 2013 veröffentlichten Schattenberichts mitgearbeitet.

Der Bericht zum Download


2.    NeSoVe in den Medien


2.1 Harsche Kritik am Entwurf NAP CSR   

In der Ausgabe 2/2013 von Wirtschaft&Umwelt wird über die Kritik von AK, GPA-djp und NeSoVe hinsichtlich des von Umwelt- und Wirtschaftministerium vorgelegten Draft für einen NAP CSR berichtet.

Der Artikel zum Download

2.2 CSR und Verbraucherschutz 

In dem Informationsfolder unseres Mitglieds Verbraucherrat am ASI - CONCO - wird über die Aktivitäten des Netzwerks berichtet.

Teile zum Download

2.3 Übelstes Unternehmen gesucht

titelt die ÖGB aktuell Ausgabe September 2013 den Nominierungsaufruf für den Schandfleck des Jahres 2013.

Artikel zum Download

2.4 Schandfleck des Jahres 2013

titelt der Blog der GPA-djp den Nominierungsaufruf des Netzwerks.
Nachzulesen hier.

2.5 Nominierungsaufruf: Schandflecke benennen

titelt die Grüne Bildungswerkstatt den Nominierungsaufruf des Netzwerks.
Nachzulesen hier.


2.6 Geben Sie ihre Stimme ab

bewerben die Weltläden den Schandfleck des Jahres.
Nachzulesen hier.

2.7 Schandflecke benennen

titelt fairtrade Österreich den Nominierungsaufruf des Netzwerks.
Nachzulesen hier.

2.8 Bewerbung NeSoVe-Broschüre „CSR Konzept“

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Kurswechsel unter http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2013/heft-22013-social-entrepreneurship/


3.    Initiativen und Nachrichten

3.1 Europa geht anders

Es ist besorgniserregend, wie sehr es wesentlichen Kräften in Deutschland und Österreich – und allen voran der deutschen Kanzlerin - gelungen ist, in diesem Wahlkampf nicht über Europas Zukunft zu reden.

Verhindern wir den Wettbewerbspakt. Mit dem Wahlsieg Angela Merkels werden jene Maßnahmen, die Europa spalten, weiter auf der Agenda der EU bleiben. Dazu zählt der Pakt für „Wettbewerbsfähigkeit und Konvergenz“. Der Beschluss über diesen Pakt wurde im Sommer vertagt. Im Dezember 2013 soll aber der Europäische Rat den Pakt beschließen. Die Krisenpolitik, die Massenarbeitslosigkeit und steigende Schulden verursacht hat, wird damit vertieft. Statt das neoliberale Rezept zu ändern, wird die Dosis erhöht. Der Wettbewerbspakt, den neoliberale Staatschefs, Kapitalverbände und die EU-Kommission vorantreiben, ist nichts anderes als ein Pakt für Lohndumping, Sozialabbau und Privatisierung.

Europa geht anders. Wir lehnen diese Maßnahmen entschieden ab. Wir fordern alle Menschen, die ein anderes Europa wollen, auf, Druck auf ihre Regierungen und Parlamente auszuüben, damit möglichst viele Regierungschefs beim Europäischen Rat im Dezember 2013 dem Wettbewerbspakt eine Absage erteilen. Es braucht eine Kehrtwende hin zu einem demokratischen, sozialen und ökologischen Europa der Vielen!

Weitere Informationen unter: http://www.europa-geht-anders.eu/

3.2    Belo Monte folgt Belo Sun

Offener Brief von Amazon Watch (USA), International Rivers (USA), ISA - Instituto Socioambiental , Brasilien, Movimento Xingu Vivo Para Sempre , Brasilien, Human Rights Defense Society von Pará , Brasilien, FDCL , Berlin, Deutschland: Nein zu Belo Sun

Die Unterzeichnenden erklären ihre Opposition zu der bevorstehenden Erteilung der Umweltverträglichkeits-Lizenz für das Bergbau-Projekt „Volta Grande“, das die kanadische Firma Belo Sun Amazonas eingereicht hat. Das Unternehmen versucht, die größte Goldmine in Brasilien nur wenige Meter vom "Big Bend" des Xingu-Flusses zu installieren, und zwar genau dort, wo der Fluss als Ergebnis des Belo Monte Staudammbaus reduziert ist. Die indigenen Gemeinden leben hier vom Fischfang. Um Gold abbauen zu können, benötigt das Projekt große Mengen von Zyanid, das sehr giftig ist und Rückstände in großen Menschen (doppelte Größe des Zuckerhuts von Rio de Janeiro) hinterlassen wird, das die Gegend für immer beeinträchtigen wird.

Die Umweltsekretariat des Bundesstaates Pará in Brasilien (SEMA-PA) hat bereits einen technischen Bericht erstellt und darin dargelegt, dass es keine sozial-ökologischen Bedenken gegen das Bergbau-Projekt gibt. Die Auswirkungen des geplanten Projekts auf die benachbarten indigenen Gemeinden wurden allerdings nicht untersucht. Dies stellt einen Verstoß gegen das Recht auf Konsultation dieser indigenen Gruppen dar. Auch wurde im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung der ggfs. bedrohlichen Wechselwirkung zwischen den Auswirkungen des Staudamms Belo Monte und der Mine keine Berücksichtigung geschenkt. SEMA ignoriert auch das hohe Risiko von Unfällen wie z.B. toxische Leckagen von Klärbecken(...)

Wie neuerlich bekannt wurde, plant das Unternehmen nun sogar eine Vergrößerung des Projektvolumens, so dass die bislang angestellten Untersuchungen unzureichend sind, um eine Lizenz zu erteilen.

(…)

Sagen wir nein zu Belo Sun!

Altamira PA, September 2013.

Weitere Informationen unter: http://amazonwatch.org/work/belo-monte-dam


3.3 Forderungen des ÖZIV: Verankerung von Nicht-Diskriminierung und Barrierefreiheit in allen nationalen und EU-Förderprogrammen


Unser Mitglied ÖZIV hat versucht, auf die Anliegen von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der Programmierung der kommenden EU-Förderperiode 2014 – 2020 aufmerksam zu machen und insbesondere das Thema Barrierefreiheit zu forcieren. Die bisherigen Ergebnisse des STRAT.AT-Prozesses (NeSoVe berichtete) und auch die Rückmeldungen … „zeigen, dass das notwendige Verständnis für diese Anliegen in Österreich leider noch nicht vorhanden ist“, erklärt ÖZIV.
Es ist völlig klar, dass Barrierefreiheit umfassend und unverzüglich umzusetzen ist: angesichts der demografischen Entwicklung, aber auch aufgrund der rechtlichen Verpflichtung durch das BGStG und die Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Das hat auch die Staatenprüfung in Genf Anfang September klar zum Ausdruck gebracht: Das UN-Komitee empfiehlt in diesem Zusammenhang, dass Österreich einen übergreifenden inklusiven Ansatz der Barrierefreiheit in Übereinstimmung mit Artikel 9 der Konvention entwickelt, und es plädiert für eine Verkürzung der Fristen für die Etappenpläne.

Die Umsetzung der beiden horizontalen Themen „Nichtdiskriminierung“ und „Barrierefreiheit“ muss sichergestellt werden und dazu braucht es ganz konkrete Maßnahmen, die auch im nächsten Regierungsprogramm festgeschrieben werden müssen.

Es muss in Zukunft das Ziel aller (politisch) Verantwortlichen in Österreich sein, dass ALLE Maßnahmen, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, den Kriterien umfassender Barrierefreiheit entsprechen. Dies muss für alle Ebenen und Mittel gleichermaßen gelten, zum Beispiel auch für die Wohnbauförderung. Eine konkrete Handlung in diesem Zusammenhang war bereits die entsprechende Adaptierung der ARR 2004, wo in den §§ 21 Abs. 2 Z 15 iVm 22 Abs. 1 Z 10 vorgesehen ist, dass für die Gewährung von Förderungen des Bundes die Einhaltung des BGStG und Beachtung des Diskriminierungsverbots nach § 7b BEinstG zu erfolgen hat.

In der Folge stellt sich auch die Frage nach Vollzug, Umsetzung und Rechtsdurchsetzung derartiger Bestimmungen. Es liegt in der Natur der Sache, dass den anweisenden Organen auch die Kontrolle und Evaluierung dieser Bestimmungen obliegt, bzw. dass diese Organe dafür zu sorgen haben, dass diese Kontrolle und Evaluierung durchgeführt wird.

Weitere Informationen hier.


3.3    Allianz für den freien Sonntag: Parteien zum freien Sonntag

In Hinblick auf die Nationalratswahlen stellte die Allianz für den freien Sonntag Österreichs an alle Parlamentsparteien drei Fragen, die die kandidierenden Parteien wie folgt beantworteten: Die Umfrage.

3.4    Klage gegen Hewlett Packard abgewiesen

Eine freiwillige Selbstverpflichtung, „offen, ehrlich und direkt“ in seinem Geschäftsgebaren zu sein, ist laut dem US-amerikanischen Bundesbezirksgericht San Francisco viel zu wage, um einklagbar zu sein.
Der Link zum Bericht hier.


4 Kommende Veranstaltungen

 

4.1 Arbeit&Wirtschaft: Wissenschaft über Gewerkschaft (1.10.)

Buchpräsentation und Podiumsdiskussion. Eine Veranstaltung der „Arbeit&Wirtschaft“ in Kooperation mit dem ÖGB-Verlag und der Sozialakademie der AK Österreich. Als Initialzündung zum um Geschichtsprojekt "Gewerkschaft in Österreich" setzen sich WissenschafterInnen verschiedener Fachrichtungen mit Positionen über und von Gewerkschaften im Laufe ihrer Entwicklung auseinander. Und sie stellen die Frage: Welche Rolle können und sollen Gewerkschaften in der Welt des 21. Jahrhunderts spielen?

Podiumsdiskussion mit:

Mag. Bernhard Achitz, Leitender Sekretär im ÖGB
Mag. Dr. Elias Felten, Jurist
Dr.in Margarete Grandner, Historikerin
Mag.a Julia Hofmann, Soziologin
Dr. David Mayer, Historiker
Dr.in Brigitte Pellar, Historikerin
Moderation: Katharina Klee, Chefredakteurin „Arbeit&Wirtschaft“

Wann: Dienstag, 1. Oktober ab18:30 Uhr
Wo: Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags, Rathausstraße 21, 1010 Wien

Anmeldung unter: veranstaltung@oegbverlag.at

4.2  ECA Watch/NeSoVe: Austauschtreffen Earthrights International (10. 10.)

Austauschtreffen mit Jonathan Kaufmann, Legal Advocacy Coordinator

Wann: 10. Oktober von  14-17 Uhr

Anmeldung dringend erbeten unter: office@sozialeverantwortung.at

4.3 ÖKOBÜRO: Konferenz „Ein neues Stromsystem für die Energiewende“ (17.10.)

Bei der Konferenz sollen EntscheidungsträgerInnen aus Politik, Verwaltung und Stromwirtschaft, den Medien sowie allen sonstigen Interessierten einen Überblick über Zusammenhänge, Herausforderungen und Lösungsansätze, die mit dem Netzumbau einhergehen, sowie Raum zur Diskussion gegeben werden. Neben einführender Information über technische und organisatorische Möglichkeiten eines Smart Grid soll auch praktisch dargestellt werden, wie schon während der Planungsphase ehrlich durchgeführte Bürgerbeteiligung die allgemeine Akzeptanz erhöhen und Widerstände verringern kann.

Wann: Donnerstag, 17. Oktober von 9:00 bis 19:00 Uhr
Wo: Naturhistorisches Museum, Burgring 7, 1010 Wien

Anmeldung und weitere Information unter: anmeldung@oekobuero.at

4.4 Fair trade Academy

Lehrgang zur fair trade – BeraterIn. Noch Restplätze frei: Die 4 Module können einzeln gebucht werden.
Weitere Informationen hier. Bei Interesse gerne melden bei arge@weltlaeden.at

4.5 ksoe: Dialogkonferenz (24.10.)

Einladung zur Dialogkonferenz zum Thema „Den Wandel gestalten – wie?“ im Rahmen des Lehrgangs Soziale Verantwortung. Gestaltungskompetenz für den gesellschaftlichen Wandel, bei dem NeSoVe Kooperationspartner ist. 

Wann: Donnerstag, 24. Oktober von 10-17 Uhr
Wo: Kardinal König Haus, Kardinal-König-Platz 3,1130 Wien

Weitere Informationen unter hier.


5  Film-/Literaturtip

5.1 Zeitschrift Kurswechsel: Social Entrepreneurship als Ausweg? http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2013/heft-22013-social-entrepreneurship/

5.2  CIDSE – Bericht über menschenrechtliche Sorgfaltspflichten und Handlungsmöglichkeiten: http://cidse.org/content/publications/business-a-human-rights/human-rights-due-diligence-policy-measures-for-effective-implementation.html

5.3 AUGE/UG – Teilzeit absichern? Ja sicher. Wie wärs mit „Mindestarbeitszeiten“?: http://diealternative.org/arbeitszeit/2013/09/teilzeit-absichern-ja-natuerlich-wie-waers-mit-mindestarbeitszeiten/

5.4 Uni Wien – Gender paygap, Studie zu den Berufseinstiegsprofilen 2003-2011: http://www.uniport.at/blog/?p=9807

5.5 Uli Schönbauer: Unternehmensverantwortung? CSR? War da was? http://blog.arbeit-wirtschaft.at/unternehmensverantwortung-csr-war-da-was/

5.6 Schandfleck – Videclip: http://www.youtube.com/watch?v=Iw3V8dkUpn4&feature=youtu.be

5.7 Bildergalerie zu den Auswirkungen des Belo Monte Staudammprojekts: http://fotografia.folha.uol.com.br/galerias/18191-os-impactos-de-belo-monte#foto-305185

5.8 Petra Bayr zum Tag der Demokratie: Transnationale Konzerne dürfen Rechte nicht ohne Konsequenzen verletzen: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20130914_OTS0020/bayr-zum-tag-der-demokratie-transnationale-konzerne-duerfen-rechte-nicht-ohne-konsequenzen-verletzen