Jänner/Februar 2012


1. News aus dem NeSoVe-Büro

1.1 ECCJ
Unser Europäischer Dachverband hat mit der Stimme von NeSoVe ein neues Mitglied aufgenommen: die schwedische Plattform für Corporate Accountability. Dies ist ein Zusammenschluss vom Fair Trade Center, Amnesty International Schweden, ECPAT, Diakonia, Latinamerikagrupperna Solidarity and WWF. Wir freuen uns über die Erweiterung unseres Dachverbands.


1.2 NeSoVe goes Urlaub
Das NeSoVe-Büro ist vom 6. Februar bis 2. März urlaubsbedingt nicht besetzt.


1.3. Mitgliederversammlung
Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am Dienstag 24.4. voraussichtlich von 14-17 Uhr statt. Ort und Programm werden im März versandt. Please save the date!


1.4. AG NeSoVe-Award
Zur Entwicklung eines Konzepts zur Realisierung eines Negativawards in Österreich wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, hier mitzuwirken. Die ersten beiden Treffen fanden im Jänner statt. Ein Konzept- und Zeitplan, sowie die Kriterien für die Nominierung und Prämierung wurden bereits entwickelt. Das nächste Treffen findet am Freitag, den 16. März von 11-13 Uhr im großen Besprechungsraum in unserem Büro statt. Thema des Treffens wird das Nominierungs- und Auswahlprozedere sein. Anmeldungen werden unter bei office@sozialeverantwortung.at entgegengenommen. Unterlagen und Vorbereitungsmaterialien können über das Büro bezogen werden.



2. News und Meldungen aus Österreich, Europa und der Welt


2.1 Brüssel: EU trade and development plan
Am 27. Jänner hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zu den neuen EU trade and development plan veröffentlicht. Dieser soll die früheren Mitteilungen (2002, 2010) „modernisieren“. Es ist zu begrüßen, dass die kleinen und fair trade Initiativen mehr Beachtung finden, im Gros ändert die Mitteilung aber nichts an der Ausrichtung, die Prinzipien des Freihandels aufrechtzuerhalten und mit Entwicklungshilfe die Folgen abzuschwächen. Dabei legt die Europäische Kommission den Fokus der Mitteilung auf die Interessen der EU-Unternehmen und nur am Rande auf Entwicklungshilfe. So erklärt der Geschäftsführer der Fair Trade Advocacy Sergi Corbalán: “Business as usual gets all the cake, development only gets the icing.”

Die Mitteilung in Volltext hier


2.2. Österreich: CSR-Award nach unklaren Kriterien
Im Rahmen des CSR Online Awards 2011 wurde auch die zwanzig erstgelisteten ATX-Unternehmen nach eigenen – unklaren – Kriterien geprüft. Nur 59 von 100 möglichen Punkten erhielt der Österreich-Sieger OMV, gefolgt von der EVN mit 53,5 Punkten und dem Verbund mit 47 Punkten. Der europäische Durchschnitt lag bei 50 Punkten, in Österreich bei den börsengelisteten best-20 Unternehmen bei lediglich 25.5 Punkten.
Die Kriterien des Awards messen sich schwerpunktmäßig an der Informationspolitik und Zugänglichkeit. Kriterien wie „content“, „userexperience“ und „ongoing engagement“ sollen Aufschluss über die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen geben.

Weitere Informationen hier


2.3. Schweiz: Public Eye Award 2012
Parallel zum Weltwirtschaftsforum in Davos haben die Stifterinnen des Public Eye Award (Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz) am 27. Jänner die schlimmsten Menschenrechtsverstösse und Umweltsünden von Unternehmen prämiert. Den Jurypreis erhielt der britische Bankkonzern Barclays für seine Spekulationen mit Nahrungsmitteln auf dem Buckel der Ärmsten. Der Publikumspreis ging via Internet-Voting an Vale. An der Abstimmung beteiligten sich 88’766 Menschen. US-Starökonom und Nobelpreisträger Professor Joseph E. Sitiglitz hielt ein flammendes Plädoyer für mehr Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt.


2.4 Schweiz: Petition: Konzerne an die Leine
Ein Zusammenschluss von fast 50 Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerken, Gewerkschaften und Umweltverbänden, Frauenverbänden und aktionärskritischen Vereinigungen sammelt derzeit Unterschriften unter die Petition: Konzerne an die Leine. Darin werden Bundesrat und Parlament aufgefordert, Firmen mit Sitz in der Schweiz zur Achtung von Menschenrechten und Einhaltung vom Umweltstandards gesetzlich zu verpflichten.

Image Clip und Petition hier


2.5 Österreich: TRIGOS 2012
Unternehmen können sich heuer wieder bis zum 5. März online für den TRIGOS 2012 bewerben. Neu ist die Kategorie „Social Entrepreneurship“, definiert als Unternehmen, die an der Lösung gesellschaftlicher Probleme arbeiten und so die Maximierung des sozialen Nutzens in den Vordergrund stellen.



3. Kommende Veranstaltungen


3.1 Buchpräsentation „Corporate Social Responsibility“
Das gerade erschienene Buch von Andreas Schneider und René Schmidpeter (Hrsg.) mit 50 Beiträgen aus dem deutschsprachigen Raum zu „Verantwortungsvolle Unternehmensführung in Theorie und Praxis“ wird neben der Studie „Unternehmensverantwortung aus volkswirtschaftlicher Perspektive“ vorgestellt und dialogisch diskutiert.

Wann: Donnerstag, 2. Februar um 16:30 Uhr
Wo: Wirtschaftskammer Österreich Wiedner hauptstraße 63, 1045 Wien

Anmeldung unter: +43-590 900 114280 (fax)


3.2 Südwind Wien: Einführungsseminar Globales Lernen in der Volkschule
Auf welche Weise kann die Komplexität heutiger Weltverhältnisse im schulischen Lernprozess erschlossen werden, ohne zwangsläufig Überforderung, Ohnmacht, Bedrohungsängste und damit Lernblockaden zu mobilisieren?
Wie ist es möglich, gegenüber dem/der „fernen Nächsten“ oder gegenüber zukünftigen Generationen solidarisch und verantwortungsvoll zu handeln? Wie kann aber individuelle Verantwortung so thematisiert werden, dass es nicht zu moralischer Überforderung kommt? Im Einführungsseminar „Globales Lernen in der Volksschule“ werden diese Fragen zum Thema gemacht und ein Workshopkonzept zu Globalem Lernen in der Volksschule inhaltlich und methodisch-didaktisch vorgestellt und ausprobiert.
Anmeldung nur mehr noch bis 12. Februar möglich!

Wann: Donnerstag, 19. April von 9.00 bis 17.00 Uhr
Anmeldung über die PH Wien hier (Veranstaltungsnummer: 2303182205)


3.3 ZARA:TALK auf OKTO
„Die Entscheidung, den WKR-Ball als Teil österreichischen Kulturerbes anzuerkennen, kann nur ein geschmackloser Faschingsscherz sein“ - wird Diskussionsteilnehmer Karl Öllinger von „stoppt die rechten“ beim ZARA:Talk zum Thema „Rechtsextremismus, Populismus, Rassismus“ zitiert. Warum er dieser Ansicht ist, was es gesellschaftlich bedeutet, rechtsnational gesinnte PolitikerInnen in Ämtern und Positionen zu haben und welche Fehler Medien in diesem Zusammenhang bei ihrer Berichterstattung machen, darüber haben Corinna Milborn, stellvertretende Chefredakteurin Magazin „News“, Reinhold Gärtner, Politikwissenschafter Universität Innsbruck und Karl Öllinger beim letzten ZARA:Talk am 23. Jänner diskutiert. Eine Aufzeichnung der Diskussionsveranstaltung ist online über http://ichmachpolitik.at/questions/1430 abrufbar und wird vom Community-Sender Okto an folgenden Termine ausgestrahlt:

Wann: 18. Februar 2012, 20.00 Uhr; 26. Februar ca. 18 Uhr; 03. März ca. 22 Uhr


3.4 ZARA: Pressekonferenz und Herausgabe des ZARA-Rassismus Report 2011

Wann: 21. März 2012 um 10:00 Uhr
Wo: Café Griensteidl, Karl Kraus Saal, Michaelerplatz 2, 1010 Wien


3.5 ksoe: 8 days a week
Einladung zum jour fixe mit Präsentation des ksoe-Dossiers unter dem Motto: „8 days a week
zeit_gerechte Politik im flexiblen Kapitalismus“
Zeitpolitik kann als zweite Generation des Wohlfahrtsstaates angesehen werden, der neben materiellen Gütern auch für Zeitwohlstand und Lebensqualität verantwortlich ist. Das vorliegende Dossier geht der Entwicklung des modernen, kapitalistisch geprägten Zeitverständnisses nach und nimmt aktuelle Herausforderungen wie Zeitnot und soziale Ungleichheit oder Geschlechteraspekte von Zeit in den Blick. Eine zunehmend individualisierte und flexibilisierte Gesellschaft benötigt zeitliche Rhythmen und verlässliche gemeinsame Zeiten wie den freien Sonntag. Das Dossier benennt Entwicklungen und formuliert Kriterien für eine emanzipatorische Zeitpolitik.

Wann: Mittwoch, 1. Februar, 18.30 Uhr (bis ca. 20.00 Uhr)
Wo: Fachbuchhandlung des ÖGB, Rathausstraße 21, 1010 Wien


3.6 aSBD 2012
Am 3. austrian Social Business Day am 15. & 16. März 2012 kommen wieder Unternehmen, Nonprofit-Organisationen und Social Entrepreneurs zusammen, um innovative Kooperationsideen und erfolgreiche CSR-Strategien zu entwickeln. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird am ökosozialen Engagement gespart und NGOs sowie Sozialunternehmen stehen großen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Wie es gerade in einer solchen Krise möglich ist, passende und kompetente unternehmerische Partner zu gewinnen und wie sich Kooperationsprojekte erfolgreich umsetzen lassen, ist zentrales Thema des diesjährigen aSBD. Bewerben Sie sich noch bis 16. Februar für unseren Kooperationsprojektmarkt, lernen Sie spannende Kooperationspartner kennen und finden Sie schlummerende Ressourcen für Ihre Organisation!

Weitere Informationen auf www.socialbusinessday.org


3.7 ksoe: Lehrgang
Im März 2012 startet ein neuer Durchgang des Lehrgangs „Führung und Management in der Kinder- und Jugendarbeit“. Im Lehrgang der ksoe und des Jugendministeriums erhalten die TeilnehmerInnen Know How zu zentralen Führungsgrundlagen und -instrumenten und können ihre Führungs- und Managementkompetenz weiterentwickeln. Zielgruppe sind Führungskräfte aus Jugendorganisationen, der offenen Jugendarbeit und Jugendbeauftragte aus NPOs.

Nähere Infos zum Lehrgang und zur Anmeldung im Web auf: http://www.ksoe.at/oe



4. Lesetips

4.1 Fallstudie zum diesjährigen Public Eye-Gewinner Vale: how corporations rule, part 3: vale – leading the corporate lobby for easier offsetting and other false ‚green‘ solutions unter: http://www.foei.org/en/resources/publications/pdfs/2012/how-corporations-rule-vale

4.2 Bericht der Fédération internationale des ligues des droits de l'Homme (FIDH) zu « Main d'œuvre importée pour fraises exportées » - Conditions de travail dans les plantations de fraises à Huelva (Espagne)
Auf Französisch zum Download (derzeit nur auf Französisch, Übersetzung ins Englische und Arabische folgt)

4.3 CSR Jahrbuch für unternehmerische Verantwortung 2012, Michael Fembeck, Germanos Athanasiadis (Hrsg.), Jentsch & Co GmbH, Wien, 2012

4.4 Die Printausgabe der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, Ausgabe 2011 kann über unser Büro bezogen werden.

4.5 Süddeutsche Zeitung vom 11. Jänner: Hungerlöhne, sexuelle Belästigung, Drohungen – Der Vorwurf bleibt Schönfärberei“ (Clean Clothes Campaign) unter: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-bei-discounter-lieferanten-hungerloehne-sexuelle-belaestigung-drohungen-1.1254977