1 Netzwerk – Aktivitäten und Berichte
1.1 Schandfleck des Jahres
Zur Presseaussendung: „Schandfleck
des Jahres“ geht an Henry am Zug und Juncker
Zu den Pressereaktionen
Aufzeichnung der Gala (von Franz Bauer):
„Schandfleck des Jahres“ geht an Henry am Zug und
Juncker
Am 20. Februar 2015 wurde im Rahmen einer feierlichen Gala
der „Schandfleck des Jahres 2014“ verliehen. Das bunte Rahmenprogramm wurde
u.a. von der Nationalratsabgeordneten der SPÖ, Petra Bayr, und dem Autor des
„Schwarzbuch Markenfirmen“, Klaus Werner-Lobo, begleitet.
Der Schandfleck des Jahres Henry am Zug
Über einen Monat lang wurde per Internet abstimmt, wer
dieses Jahr den „Schandfleck des Jahres“-Publikumspreis erhält. Sechs
Nominierte standen zur Auswahl: IKEA, Samsung, Plachutta, Eterna, Jean-Claude
Juncker und Henry am Zug. Freitagabend war es dann so weit: Im Rahmen der
„Schandfleck des Jahres“-Gala im OFF-Theater Wien wurde der Publikumspreis an
Henry am Zug verliehen. Henry am Zug Ungarn, der Cateringservice in ÖBB-Zügen,
wurde wegen Lohndumping für den Schmähpreis nominiert und ist mit 34% der 6093
abgegebenen Stimmen der eindeutige Sieger der Abstimmung. Dass viele
Angestellte von Henry am Zug Ungarn u.a. auch auf österreichischen Strecken
arbeiten, aber zu ungarischen Konditionen entlohnt werden – nur 500 € netto /
Monat -, hat viele Menschen zurecht empört.
Heinz Högelsberger von der Gewerkschaft vida begründete die
Nominierung wie folgt: „Wer dachte, dass Sozialdumping im Verborgenen passiert,
wird bei der ungarischen “Henry am Zug” eines Besseren belehrt: Hier findet
Diskriminierung in aller Öffentlichkeit vor den Augen der Fahrgäste statt. Do
& Co. sollte die “Schandfleck”-Auszeichnung zum Anlass nehmen, allen
Bediensteten bei “Henry am Zug” gleiche und faire Gehälter zu zahlen.“
Auch ein Schandfleck: Juncker
Den „Schandfleck des Jahres“-Jurypreis erhielt
Jean-Claude Juncker. „Der “Parade-Europäer” Jean-Claude Juncker hat in seiner
Amtszeit als luxemburgischer Regierungschef das Land zur wichtigsten Steueroase
der EU ausgebaut. Ob transnationale Konzerne, vermögende Einzelpersonen oder
Investmentfonds – Luxemburg bietet für sie alle Lösungen zur Steuervermeidung
oder Steuerhinterziehung an und ist somit der Prototyp einer Steueroase.“,
erklärt David Walch von Attac Österreich.
Franz Fiala vom Verbraucherrat und Vorsitzender des
Netzwerks begründet die Jury-Entscheidung so: “Juncker ist nicht nur der
politisch verantwortliche Architekt der Steueroase Luxemburg, welche die
Gemeinschaft um ihre Steuereinnahmen prellt, sondern ist auch eine Symbolfigur
für das Europa der Konzerne, für Sozial- und Demokratieabbau sowie
Regulierungsverhinderung im Interesse von Kapital und Profit. Für Leute wie ihn
sollte es keinen Platz in der EU Führung geben, schon gar nicht den des
Präsidenten der europäischen Kommission”.
Schandflecke zeigen politischen Handlungsbedarf auf
Zum Hintergrund der Initiative Schandfleck des Jahres
erläutert Stefan Grasgruber-Kerl von der NGO Südwind und stv. Vorsitzender von
NeSoVe: „Uns ist wichtig zu betonen, dass der Schandfleck des Jahres ein
politischer Preis ist. Wir wollen eine ernsthafte Debatte darüber führen, wie
wir eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Gesellschaft schaffen
können. Unabdingbar ist dabei eine stärkere Regulierung in den Bereichen
ArbeitnehmerInnen- und Menschenrechte, Ökologie und soziale Verantwortung: Nur
eine Gesellschaft, in der Mindeststandards in diesen Bereichen durch
gesetzliche Regelungen garantiert werden, kann sich guten Gewissens sozial
gerecht und nachhaltig nennen. Die Initiative Schandfleck des Jahres richtet
sich somit auch an politische EntscheidungsträgerInnen mit der Forderung, durch
Gesetze und Verordnungen die Grundlage für eine bessere Gesellschaft zu
schaffen.“
Mit Hinblick auf die Schandflecke des Jahres 2014 betont
Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin von NeSoVe und Koordinatorin der
Initiative: „Sowohl der Fall Henry am Zug, als auch der Fall Juncker machen
deutlich, dass nicht nur auf österreichischer, sondern auch auf EU-Ebene
Veränderungen im Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft notwendig sind.“
Schandfleck des Jahres 2015
Auch im kommenden Jahr wird der Negativpreis wieder
verliehen. Nominierungen sind ab September 2015 möglich. Gesucht werden
Unternehmen, Organisationen, Institutionen oder Einzelpersonen, die sich durch
besonders gesellschaftlich unverantwortliches Verhalten verdient gemacht haben
und einen Bezug zu Österreich aufweisen.
1.2 Kick-off-meeting zum Projekt „Menschenrechte in der Unternehmensverantwortung umsetzen“
Im Rahmen des Kick-off-meeting am 4. Februar wurden geplante Aktivitäten besprochen. Durchgeführt werden sollen zwei Seminare und eine Konferenz. Gleichzeitig soll ein Rechtsgutachten zu menschenrechtliche Sorgfaltspflichten im Rechtsvergleich und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten angefertigt werden.1.3 Austauschtreffen mit Gewerkschaft vida
Am 9. Februar fand ein Austauschtreffen mit der Gewerkschaft
vida statt.
1.4 Präsentation der Schandfleck-Kampagne bei der katholischen Frauenbewegung
Am 9. Februar präsentierte NeSoVe die Initiative Schandfleck
des Jahres beim Jour Fixe der katholischen Frauenbewegung in Wien.
1.5 Austauschtreffen mit Andrew Samsung Europa und Samsung Österreich
Am 19. Februar nahm NeSoVe an einem Austauschtreffen mit
Samsung Österreich und Samsung Europa teil. Im Mittelpunkt des Treffens standen
Fragen der sozialen Verantwortung in der Produktion, insbesondere auch Gesundheitsschädigungen
in den Werken in Südkorea.
1.6 Kommende Aktivitäten
Arbeitsrechte weltweit voranbringen!
Am 19. März diskutiert Marieta Kaufmann von NeSoVe bei der SPÖ-Klubenquete
zu „Arbeitsrechte weltweit voranbringen! Ideensammlung: Was kann auf welcher
Ebene getan werden?“
SPÖ-Klubenquete „ArbeiterInnen aller Länder … ! Arbeitsrechte
weltweit voranbringen“ am 19. März 2015 von 09:00 – 13:00 Uhr im SPÖ
Klubsitzungssaal (Parlament)
Treffen der AG Vermögen
Am 25. März trifft sich die AG Vermögen zwischen 9-12 Uhr im
Südwind Besprechungsraum.
Nachhaltige Beschaffung
NeSoVe beteiligt sich an der ÖKOBÜRO-Veranstaltung Nachhaltige
Beschaffung. Diskutiert werden die Chancen der neuen Vergaberichtlinie für
ökologische und soziale Themen. Kann die Bundesvergabegesetz-Novelle die
Beschaffung nachhaltig verändern? Impulsstatements und Podiumsdiskussion.
Mittwoch, 15. April 2015
09.00 bis 13.00Impact Hub Vienna /// Lindengasse 56, 1070 Wien
http://www.oekobuero.at/veranstaltung-nachhaltige-beschaffung
Mitgliederversammlung
Am 27. April findet von 14-17 Uhr die
NeSoVe-Mitgliederversammlung bei der PROGE im Catamaran statt.
ECCJ-Generalversammlung
NeSoVe nimmt an der ECCJ-Generalversammlung am 29. und 30. April
in Brno teil.
1.7 Urlaub
Das NeSoVe–Büro ist vom 30.3.-7.4. urlaubsbedingt
geschlossen.
2 Nachrichten und Initiativen
The EU’s Business: Recommended actions for the EU and its
Member States to ensure access to judicial remedy for business-related human
rights impacts
Report: Myanmar: Foreign mining companies colluding in
serious abuses and illegality
Ugandan oil palm project taken to court over land-grab
claims
3 Kommende Veranstaltungen
SCIENCE-Frühstück: „Historische und aktuelle Aspekte von Geschlechterbeziehungen und Geschlechterpolitik“ im Rahmen der VHS Menschenrechtsreihe
Liebe in Zeiten der Gewalt. Paarkorrespondenzen im Ersten
Weltkrieg; Alte Kämpfe und neue Herausforderungen. Geschlechterpolitik im
Kontext neoliberaler Modernisierung
Zwei Vorträge von
Prof. Dr. Christa Hämmerle (Universität Wien) & Dr. Alexandra Weiss
(Universität Innsbruck)
Am 8. März 2015
Zeit: 11:00-13:00 Uhr | Ort: VHS Wiener Urania, Dachsaal |
Mit kostenfreiem Frühstück!
Arbeitsrechte weltweit voranbringen!
SPÖ-Klubenquete „ArbeiterInnen aller Länder … ! Arbeitsrechte weltweit voranbringen“ am 19. März 2015 von 09:00 – 13:00 Uhr im SPÖ Klubsitzungssaal (Parlament)
Informationen: https://klub.spoe.at/termin/spoe-enquete-%E2%80%9Earbeiterinnen-aller-laender-%E2%80%A6-arbeitsrechte-weltweit-voranbringen
Moderne
Sklaverei & Menschenhandel
In der Hauptveranstaltung des Themenmonats (der Wiener VHS) reflektieren
wir gemeinsam Zusammenhänge und Auswirkungen der Unterdrückung von Frauen auf
verschiedenen Ebenen. Dabei spannen wir den Bogen von Frauenhandel in Europa
bis hin zu anderen Formen der Modernen Sklaverei wie Ausbeutung von
Textilarbeiterinnen, Hausangestellten oder Saisonarbeiterinnen. Gibt es Muster
oder Konstruktionen, die all diesen Menschenrechtsverletzungen zugrunde liegen?
Und welche Möglichkeiten haben wir in Wien einen Beitrag zur Stärkung der Rechte
von Frauen und zur Bekämpfung der Verletzung ihrer Würde und Integrität zu
leisten?
Do., 19. März 2015, 18:30 Uhr
VHS Penzing, 14., Hütteldorfer Straße 112
Lehrgang Geld und Leben 2015 der ksoe
frauenakademie
Ökonomische Prozesse wirken auf alle Lebensbereiche von
Frauen. Zuletzt zeigte sich das während der Finanz- und Staatsschuldenkrise
2008 und in den Folgejahren. Ob als Arbeitnehmerinnen, als Unternehmerinnen, in
ihren privaten Beziehungen, als Konsumentinnen, als ehrenamtlich Tätige, als
zivilgesellschaftlich Handelnde, als Bürgerinnen: wirtschaftliche Fragen
betreffen alle Frauen.
Beginn 9. April 2015 in Salzburg
Weitere Informationen: http://www.ksoe.at/ksoe/index.php?option=com_content&task=view&id=778&Itemid=86
Nachhaltige Beschaffung
NeSoVe beteiligt sich an der ÖKOBÜRO-Veranstaltung Nachhaltige Beschaffung. Diskutiert werden die Chancen der neuen Vergaberichtlinie für ökologische und soziale Themen. Kann die Bundesvergabegesetz-Novelle die Beschaffung nachhaltig verändern? Impulsstatements und Podiumsdiskussion.
Mittwoch, 15. April 2015
09.00 bis 13.00Impact Hub Vienna /// Lindengasse 56, 1070 Wien