Freitag, 30. November 2012

NeSoVe-Nachrichten November 2012


1.    Netzwerk-Aktivitäten

1.1    SCHANDFLECK des Jahres 2012 gesucht

NeSoVe ruft zur Nominierung von gesellschaftlich unverantwortlichen Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen auf. 
Vergeben werden zwei Preise: ein Jury-Preis und ein Publikums-Preis (Online-Voting).
Der Schandfleck wird am Welttag der sozialen Gerechtigkeit (20. Februar 2013) vergeben.
Nominierungen bis 31.12.2012 an office@sozialeverantwortung.at

Weitere Informationen:
Nominierungsaufruf auf deutsch und auf englisch, sowie Vergabekriterien.
Der SCHANDFLECK auf Facebook, auf unserer Homepage und in Kürze auf:
www.schandfleck.or.at


1.2 Der ANDERE Dialog: Verantwortung einfordern


Der ANDERE Dialog: Verantwortung einfordern!
Krise - Einkommensverteilung - Prekarisierung

Am Mittwoch, 5. Dezember 2012 von 15- 19 Uhr
Im AK Bildungszentrum, Saal 11A+B, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

Programm
Einlass ab 15 Uhr, Beginn 15:15 Uhr

Begrüßung und Moderation durch Marieta Kaufmann (NeSoVe)

Einblicke in prekäres Arbeiten
Peter Sima, Konzernbetriebsratsvorsitzender Generali Gruppe Österreich
Ingrid Puchberger, Selbstständige und Trainerin
Michaela Vrzal, Betriebsratsmitglied Bank Austria
Laura Weissenbach, freie Dienstnehmerin in der Kreativwirtschaft
im Gespräch mit Marieta Kaufmann, NeSoVe
Prekäre Arbeitsbedingungen in Österreich: ein Überblick
Doris Lutz, AK Wien

Prekäres Arbeiten heißt prekäres Leben
Markus Blümel, ksoe

PAUSE

Keynote: Die Kosten der Krise tragen wir alle!
Markus Marterbauer, AK Wien

Forderungen an die Politik
Franz Fiala, NeSoVe
Der ANDERE Dialog: Notwendige Maßnahmen gegen Krise und Prekarisierung
Diskussion mit
Andrea Schober, Interessenvertretung work@flex der GPA-djp
Peter Fleissner, Forum Soziale Gerechtigkeit
Franz Fiala, NeSoVe
Klaudia Paiha, AUGE/UG
Markus Blümel, ksoe
Franz Georg Brantner, FSG
und den TeilnehmerInnen des Dialogs.
Moderation: Marieta Kaufmann, NeSoVe
Offener Ausklang mit Buffet

Eine Veranstaltung von der AK Wien und NeSoVe in Kooperation mit dem Betriebsrat der Bank Austria, dem Betriebsrat der Generali VIS Informatik, der Katholischen Sozialakademie und der GPA-djp

1.2    NeSoVe lädt zur Jahresfeier

Am 11. Dezember laden wir alle NeSoVe-Mitglieder ein, das Jahr 2012 gemütlich ausklingen zu lassen. Dabei werden wir auch die bisher eingegangen Nominierungen vorstellen. Wir feiern im Gasthaus Spatzennest, St. Ullrichsplatz 1, 1070 Wien im „Stüberl“. Anmeldungen bitte an office@sozialeverantwortung.at

1.3 NeSoVe auf der Studientagung der ADA

Am 15. November fand im Bruno Kreisky Forum in Wien der Studientag der ADA zum Thema „Soziale Ungleichheit erneut im Blick“ statt. Europäische und global-entwicklungspolitische Perspektiven auf Ungleichheit wurden dargestellt und diskutiert. NeSoVe hat im Rahmen des Veranstaltungspanels „Funktionsfähige Steuersysteme als Voraussetzung zur politischen Bearbeitung von Ungleichheit“ neben Alexandra Strickner von attac einen Kommentar geben dürfen. NeSoVe hat dargelegt, dass  sozial verantwortliches Unternehmenshandeln inkludiert, dass Unternehmen, die Infrastruktur in Anspruch nehmen, auch ihren Teil für die Staatseinnahmen via Steuern zahlen. Das Gegenteil ist jedoch die Regel. Nach Nicholas Shaxson fließt mehr als die Hälfte aller weltweiten Einnahmen in das „Offshore“ –System, also in Steueroasen. Unternehmen entziehen sich so der gesellschaftlichen Verantwortung. Hier müssen steuerpolitische Maßnahmen gesetzt werden. Die Steueroasen gehören ausgetrocknet. Hierfür ist auch in Österreich noch einiges zu tun. Durch Stiftungsregelungen und Bankengeheimnis gehört Österreich sogar zu wichtigen europäischen Steueroasen. Der Kommentar kann über unser Büro bezogen werden.

1.4    NeSoVe diskutiert mit ECCJ

Am 26. November hat NeSoVe der Steering Group von ECCJ die Kritik am Konzept CSR vorgestellt. Erwartungen an die europäische Politik und notwendige Aufgabenfelder für die Interessenvertretung wurden diskutiert.

 

1.5    NeSoVe macht Urlaub

Das NeSoVe-Büro ist vom 24.12.12 bis 4.1.13 nicht besetzt.


2.    Berichte von und über NeSoVe

Im Juli wurde NeSoVe von dem Studenten Sebastian Kuehs zu Positionen und Forderungen rund um CSR interviewt. Das Interwiew sowie die Interpretationen dazu können in der Diplomarbeit „Freiwilligkeit von CSR-Maßnahmen? Positionen unterschiedlicher Akteure in Österreich.“ nachgelesen werden. Neben NeSoVe wurden VertreterInnen von respact, AK Wien und WKO interviewt. Hervorzuheben ist die Feststellung Kuehs hinsichtlich der Konkretisierung politischer Forderungen. So schreibt er: „Auffällig war besonders bei der Analyse der Positionspapiere, Stellungnahmen und Eigendarstellung auf der jeweiligen Akteurshomepage im vorhergehenden Kapitel, dass von Seiten der WKO und respACT detaillierte politische Forderungen zu Rahmenbedingungen von CSR weniger zu finden waren, was möglicherweise mit der inhaltlich dominierenden Stellung zusammenhängt. Bei der AK und besonders beim NeSoVe ließen sich hingegen eine Reihe konkreter Vorschläge, Forderungen, Kritikpunkte bzw. Stellungnahmen finden.“
Bei Interesse kann die Diplomarbeit über unser Büro bezogen werden.

3. Weitere Meldungen

3.1 Deutschland - Foodwatch: Die dreistestes Werbelüge 2012 ist Geschichte

Mehr als 44.000 VerbraucherInnen haben vor wenigen Monaten für Hipps Zuckergranulat-Tees gestimmt und damit den "Goldenen Windbeutel" verliehen. Jetzt nimmt Claus Hipp die fragwürdigen Tees vom Markt und ersetzt sie durch tatsächlich kindgerechte Produkte: Früchtetee im Beutel, der nahezu zuckerfrei ist und auch ohne andere Süßstoffe auskommt!
Doch wir möchten Ihnen die schlechte Nachricht nicht vorenthalten: Claus Hipp ist nach wie vor überzeugt von den Zuckergranulat-Tees, obwohl sie jeglichen Ernährungsempfehlungen für Kleinkinder widersprechen! In einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" sagte er: Die Zuckergranulat-Tees verschwinden nur aus dem Regal, weil "üble Nachrede" stärker sei als der "Werbeaufwand". Der öffentliche Druck, Ihre zahlreichen Beschwerden also, haben Claus Hipp dazu gezwungen, sich vom Zuckertee zu verabschieden. Von alleine wäre das wohl niemals passiert!
Das große Problem aber ist und bleibt: Wir können nicht für jede Mogelpackung im Supermarkt einen Goldenen Windbeutel verleihen, damit wir endlich ehrliche Lebensmittel bekommen. Denn Werbelügen gibt es einfach viel zu viele. Um die Kinder zu schützen, brauchen wir deshalb bessere Gesetze! Damit Mogelpackungen von vornherein gar nicht erst möglich sind. Claus Hipp beweist nur zu gut, dass sich ohne Regulierung oder öffentlichen Druck nichts ändert. Deshalb setzt sich foodwatch für Folgendes ein:
•    Irreführende Werbung für Lebensmittel darf nicht länger legal sein, klare Gesetze müssen dem einen Riegel vorschieben!
•    Ungesundes Junk-Food darf nicht mehr direkt an Kinder vermarktet werden!

3.2. Aufruf für unabhängige Untersuchungen in Bangladesh

Aufgrund der Brandkatastrophe in der Zulieferfirma für europäische Bekleidungsindustrie, Tazreen Fashion, in Ashulia/Bangladesh, fordert Odhikar unabhängige Untersuchungen des Unfalls. Nur so können die Ursachen, der mangelnde Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie mögliche Verwicklungen ausländischer Firmen aufgeklärt werden.

Weitere Informationen: http://fidh.org/A-call-for-independent-12506

3.3 Eurobarometer zur Verantwortung von Europäischen Unternehmen im Ausland

EuropeAid hat eine Eurobarometer-Umfrage veranlaßt, um Aufschluss  über europäische Ansichten über private Unternehmen zu geben, die in „Entwicklungsländern“ agieren. Die Studie wurde am 16. Oktober veröffentlicht und zeigt eine statistische Meinungsprobe von 26.222 EuropäerInnen, die u.a. zu folgender Einschätzung kommen. Die Umfrage ergibt z.B. dass 33% der ÖsterreicherInnen annehmen, dass private Unternehmen in Ländern des Südens korrupt sind. Mehr als acht von zehn EuropäerInnen (81%) glauben, dass private Unternehmen eine soziale und ethische Verantwortung haben, wenn die in diesen Ländern investieren. Und fast neun von zehn (87%) EuropäerInnen sind der Überzeugung, dass die EU soziale und ethische Normen festlegen sollte, um dieses Verhalten von privaten Unternehmen sicherzustellen. Die vollständige Studie finden Sie unter: http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_392_en.pdf

 

 4.    kommende Veranstaltungen


4.1 Die Politische Ökonomie von Steuer- und Regulierungsoasen (29.11.-1.12.)

Auf der Konferenz soll das Offshore-System analysiert und der Schaden für die globale Ökonomie bestimmt und diskutiert werden.
Wo:  Linz (Austria), Wissensturm (near the main railway station)
Wann: 29.11.-1.12.
Anmeldung bei: cscc@jku.at (Guenter Sageder)

4.2 ZARA:Talk (3.12.)

Thema: Cyber Hate
Das Internet bietet schier unendliche Möglichkeiten, Informationen weiterzuverbreiten. Diese Möglichkeit nutzen jedoch nicht nur Personen, Gruppen oder Organisationen, um ihre Meinungen zu verbreiten, sondern auch extremistische Gruppierungen.

Wann: 3. Dezember, 19 Uhr
Wo: Wiener Hauptbücherei, Urban‐Loritz‐Platz 2a, 1070 Wien

4.3 37. GeDiFo (4.12.)

Wir machen was wir wollen -
Initiativen gesellschaftlicher Gestaltung
Referentinnen
•         Ulrich Schönbauer: Macht Geld Sinn.
•         Marie Ringler: Ashoka – Die Lösung gesellschaftlicher Probleme mit unternehmerischen Mitteln
•         Nadja Schefzig: Bürgerbeteilugung: Das Experiment „Wiener Charta“
•         Kenan Güngör: Soziales Kapital – Das Beispiel der MigrantInnnennetzwerke
•         Marta Gregoric: Marburg, die andere Kulturhauptstadt
•         Lisa Muhr: Göttin des Glücks – Kleider machen Gesellschaft
•         Überraschungsgast
Moderation: Isabelle Ourny, VÖGB und Rudy Attems, Organisationsberater

Wann: Dienstag, 4. Dezember, 15.00-19.00 Uhr (anschließend Buffet)
Wo: Urania, Dachgeschoß, Uraniastraße 1, 1010 Wien

4.4 AK Oberösterreich: Die gespaltene Gesellschaft (5. und 6.12.)

"Die gespaltene Gesellschaft: Der Fall Österreich"
Kurswechsel-Präsentation
Begrüßung
Harald Dietinger (Vizepräsident der Arbeiterkammer Oberösterreich)
Eva Schobesberger (Stadträtin der Stadt Linz)
Bettina Leibetseder (ÖGS, Sektion Soziale Ungleichheit)
Eine Diskussion zur Krise und deren Auswirkungen in Österreich
Tania Araujo (Maiz, Linz)
Roland Atzmüller (JKU Linz)
Johann Bacher (JKU Linz)
Silke Kohrs (TU Dortmund)
Christa Schlager (Arbeiterkammer Wien)
Moderation: Iris Woltran (Arbeiterkammer Oberösterreich)

Wann
: 5. Dez um 17.00 Uhr
Wo: Arbeiterkammer Oberösterreich, Volksgartenstraße 40, Linz Festsaal

sowie:
DIE GESPALTENE GESELLSCHAFT
Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf alte und neue soziale Ungleichheiten
Keynote: Christoph Reinprecht: „Neue Spaltungen und soziale Unsicherheit“
Referent/innen: Johann Bacher, Nicole Burzan, Petra Böhnke, Jens Dangschat, Max Haller, Klaus Kraemer, Otto Penz, Susanne Pernicka, Martin Schürz, Roland Verwiebe, u.v.m.

Wann: Do., 6. Dezember 2012
Wo: Johannes Kepler Universität Linz, Uni-Center/Mensagebäude, 2. Stock
Anmeldung unter ungleichheit@jku.at wird gebeten!

Weitere Informationen: http://sozialeungleichheit.wordpress.com/tagung-6-12-2012/

4.5 Bolzmann Institut für Menschenrechte: 20jährige Jubiläum (7.12.)

Am 7. Dezember 2012 feiert das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM) sein 20-jähriges Bestehen. In diesen Jahren hat sich das BIM nicht nur zum größten Menschenrechtsinstitut Österreichs, sondern auch einer international gehörten Stimme zur Situation der Menschenrechte in Österreich, Europa und weltweit entwickelt.

Wann: Freitag, den 7. Dezember ab 18 Uhr
Wo: Porgy & Bess (Riemergasse 11,  1010 Wien)

 4.6 geplante Obsoleszenz (10.12.)

Wie gewonnen so zu Müll zerronnen. Cosima Dannoritzer, die Regisseurin des ARTE-Dokumentarfilms "Kaufen für die Müllhalde" berichtet über ihre Recherchen zum Film und Herr Stefan Schridde aus Berlin über seine Internetplattform www.murks-nein-danke.de.

Wann: Montag, 10.Dezember 2012, 9:00 bis 14:00 Uhr
Wo: SMART.events - Musik- und Seminarzentrum, Dreihackengasse 1, 8020 Graz

4.7. Volkshilfe Wien: Tag der offenen Tür (17.12.)

Anläßlich des "Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Sexarbeiterinnen" öffnet Sophie – BildungsRaum für Prostituierte seine Pforten.

Wann: Montag, 17.12.2012 von 14:00 bis 17:00 Uhr
Wo: Oelweingasse 6-8, 1150 Wien
Anmeldung bis zum 07. Dezember 2012 unter Tel. 01/897 55 36
oder sophie@volkshilfe-wien.at

NeSoVe wünscht allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!