NeSoVe-Newsletter Februar 2014
1. Netzwerk – Aktivitäten
1.1 Schandfleck des Jahres 2013 – Verleihung
Ein Monat lang wurde per Internet abgestimmt, wer den Publikums-Preis bekommt. Zur Wahl standen Apple Inc., Andritz Hydro GmbH, Bundestheater Holding, Lebensministerium und MA 48.Am Abend des Welttages der Sozialen Gerechtigkeit, am 20. Februar 2014, wurde im Wiener Off-Theater der Schandfleck verliehen.
Die Andritz Hydro GmbH wurde mit 32,5% von insgesamt 4526 abgegebenen Stimmen von der Zivilgesellschaft zum schlimmsten Unternehmen des Jahres 2013 gewählt. Die Andritz Hydro GmbH hatte im vergangenen Jahr den Auftrag zur Turbinenlieferung für das laotische Staudammprojekt Xayaburi bekommen, deren ökologischen und sozialen Wirkungen verheerend sind. Werden alle Dämme am Unterlauf des Mekong gebaut, muss mit einem Rückgang des Fischfangs um ein Siebtel gerechnet werden und die Ernährungssicherheit von 60 Millionen Menschen in der Region des Mekong-Deltas wird bedroht. “Mit der Verleihung des “Schandfleck 2013″ erinnern wir die Andritz Hydro GmbH erneut daran, an ihre globale Verantwortung zu denken und nicht Profitstreben über die ökologischen und sozialen Folgen ihrer Projektbeteiligungen zu stellen”, so Georg Scattolin vom WWF.
Den Jury-Preis bekam die Bundestheater Holding für das Outsourcing von 400 PlatzanweiserInnen an die Sicherheitsfirma G4S. Im Oktober 2013 veröffentlichte der BBC, dass Mitarbeiter von G4S Insassen des Gefängnisses Mangaung in Südafrika mit Elektroschocks und Zwangsinjektionen gefoltert haben. Einen Monat später erhielt G4S den Zuschlag zur Verwaltung des Schubhaftszentrums Vordernberg. „Es bedarf einer Black List von Unternehmen, an die die öffentliche Hand keine Verträge vergeben darf. Auf diese Liste gehört auch G4S“, erklärt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerk Soziale Verantwortung. Als der Billeteur Christian Diaz das Geschäftsgebaren von G4S am 12. Oktober 2013 im Burgtheater öffentlich anprangerte, wurde er sofort entlassen. „Für uns misst sich die Glaubwürdigkeit der Institution Theater und damit auch des Kulturbetriebs an deren Umgang mit dem eigenen Personal, auch und insbesondere dem Personal jenseits des Rampenlichts.“, erklärte eine Vertreterin der “anonymen Billeteurinnen und Billeteure”.
Die ersten Nominierungen für den Schandfleck des Jahres 2014 sind bereit eingegangen. „Der Schandfleck ist ein politischer Preis! Er will nicht nur das Verhalten von Organisationen anprangern, sondern es durch Regelsetzung im Interesse der Gemeinschaft ändern. Daher darf die Politik nicht “fleissig wie die Bienen, den Profiten dienen”, erklärte Franz Fiala, Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Soziale Verantwortung.
Videodokumentation der Veranstaltung – gesponsort von ZIGE.TV unter http://zige.tv/live/schandfleck/
Fotogalerie von NeSoVe hier.
Fotogalerie von Leadersnet hier.
Presseberichte unter: http://www.schandfleck.or.at/presse/
Hall of Shame: http://www.schandfleck.or.at/dossier/
1.2 Franz Fiala zu Macht und Verantwortung österreichischer Firmen - Einladung
Unternehmenstätigkeit in Entwicklungsländern: Macht und Verantwortung österreichischer Firmen, 3.3.2014Eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bildung im C3ntrum" mit Franz Fiala (NeSoVe), Martin Ledolter (ADA), Karin Küblböck (ÖFSE) u.a.m.
Wann: Montag, 3. März 2014, 18.30 Uhr
Wo: C3 - Centrum für Internationale Entwicklung, Foyer, Sensengasse3, 1090 Wien
Link zu weiteren Informationen und Anmeldung hier.
1.3 Netzwerktreffen Steuergerechtigkeit
Zur Entwicklung eines Positionspapier gesellschaftliche Verantwortung in der Steuerpolitik.Wann: 20.3. von 10 bis 13 Uhr
Wo: Gewerkschaft vida (nähere Auskunft bei Anmeldung)
Anmeldung bitte an karl.goldberg@vida.at
1.4 Netzwerktreffen Menschenrechte und Unternehmensverantwortung
Wann: Dienstag, 29. April, 13 UhrWo: Großer Besprechungsraum im Rochuspark
Anmeldung bitte an office@sozialeverantwortung.at
1.5 Bürobesetzung
Urlaubsbedingt ist das NeSoVe-Büro vom 3.-28.3.2014 geschlossen.2 Berichte von und über NeSoVe
2.1 Presseaussendung des Netzwerks vom 3.2. (Einladung zur Gala)
Aussendung zum Download hier.2.2 Presseaussendung des Netzwerks vom 21.2. (Preisverleihung)
Link zur Aussendung hier.2.3 Presseaussendung des WWF vom 3.2.
WWF begrüßt Nominierung der Andritz Hydro zum „Schandfleck des Jahres 2013“2.4 Presseaussendung von Petra Bayr vom 3.2.
Bayr ermutigt: jetzt für den „Schandfleck“ voten2.5 Presseaussendung von Petra Bayr vom 19.2.
Petra Bayr: “Bayr zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit”2.6 Presseaussendung vom WWF vom 21.2.
WWF: Andritz Hydro GmbH und Bundestheater Holding zum Schandfleck des Jahres 2013 gewählt2.7 Presseaussendung von Petra Bayr vom 21.2.
"Schandfleck" zu Recht an Andritz2.8 Presseaussendung von ECA Watch vom 21.2.
ECA Watch: Andritz zum “Schandfleck 2013″ gewählt und schon am nächsten zerstörerischen Projekt beteiligt2.9 Pressereaktionen
3.2.2014: Wirtschaftsblatt: ATX von A bis Z und im Minus, dazu ein Schandfleck-Voting3.2.2014: FORMAT: Andritz Hydro als “Schandfleck des Jahres” nominiert
4.2.2014: Der STANDARD: Belo Monte: Steirer wehren sich gegen Andritz-Engagement
5.2.2014: Leadersnet: Apple und Andritz Hydro sind heiße Anwärter auf Schmähpreis
5.2.2014: GBW Burgenland: Online Abstimmung
6.2.2014: Europäischer Sozialfonds in Österreich: Verleihung des “Schandfleck des Jahres”
6.2.2014: Zartbitter: Online Wahlaufruf
12.2.2014: Kurier: Burgtheater: Schandfleck des Jahres?
14.2.2014: Kulturrat: Bundestheater Holding für Schandfleck nominiert
21.2.2014: Kurier: Schandflecke des Jahres
21.2.2014: FM4 Schandfleck – Radiomitschnitt
21.2.2014: Wirtschaftsblatt: Ein Schandfleck ist das, unglaublich
21.2.2014: nachrichten.at: Burgtheater erhält “Schandfleck 2013″
21.2.2014: NGO-Online: Andritz AG erhält Publikumspreis Schandfleck 2013
21.2.2014: Salzburg24: Burgtheater erhält “Schandfleck 2013″
21.2.2014: Heute: Wegen Platzanweisern: Burgtheater erhält “Schandfleck 2013″
21.2.2014: Der Börsianer: Bundestheater zum “Schandfleck 2013″ gekürt
21.2.2014: Kleine Zeitung: Andritz Hydro bekommt Schmähpreis vom WWF
21.2.2014: Tiroler Tageszeitung: Bundestheater-Holding zum “Schandfleck 2013″ gekürt
21.2.2014: Die PRESSE: Bundestheater ist “Schandfleck 2013″
21.2.2014: Südostschweiz: Burgtheater Wien erhält zweifelhafte Auszeichnung
21.2.2014: Neues Volksblatt: Bundestheater-Holding erhält “Schandfleck 2013″
21.2.2014: Sonntagszeitung: Burgtheater Wien erhält zweifelhafte Auszeichnung
21.2.2014: Thurgauer Zeitung: “Schandfleck 2013″ für Wiener Burgtheater
21.2.2014: BLICK: Burgtheater Wien erhält zweifelhafte Auszeichnung
21.2.2014: Salzburger Nachrichten: Bundestheater-Holding erhält “Schandfleck 2013″
21.2.2014: News.at: Schandflecke 2013 verliehen
21.2.2014: Cash: Burgtheater Wien erhält zweifelhafte Auszeichnung
21.2.2014: Der STANDARD: Bundestheater-Holding zum “Schandfleck 2013″ gekürt
21.2.2014: Bieler Tagblatt: Burgtheater Wien erhält zweifelhafte Auszeichnung
21.2.2014: Luzerner Zeitung: Schandfleck für Wiener Burgtheater
22.2.2014: Tagblatt: “Schandfleck 2013″ für Wiener Burgtheater
22.2.2014: W24: Schandfleck für Burgtheater (Videoclip)
26.2.2014: Radio Helsinki: VON UNTEN “ANDRITZ erhält Negativpreis”
27.2.2014: EEPN: Andritz receives Austrian „Eyesore of the year“ award
3 Initiativen und Nachrichten
3.1 Finanztransaktionssteuer – Offener Brief an RegierungsvertreterInnen
Als eine von 37 österreichischen und 300 europäischen Organisationen hat NeSoVe die Briefaktion für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer unterstützt. Die Regierungschefs Angela Merkel, Francois Hollande aber auch Werner Faymann, Mariano Rajoy und Enrico Letta wurden aufgefordert, eine Finanztransaktionssteuer umzusetzen, die möglichst alle Finanzinstrumente umfasst-insbesondere Aktien, Anleihen, Investmentanteile und Derivatenkontrakte. „Ohne Derivate würden ausgerechnet die spekulativsten Finanzprodukte ausgenommen. Eine Finanztransaktionssteuer nach Moscovicis Geschmack wäre ein löchriger französischer Käse“, so die Organisationen.
Die Organisationen warnen zusätzlich eindringlich davor, Pensionsfonds, Market Maker und Repo-
Kredite („Repos“) auszunehmen. Diese könnten auf Druck des Finanzsektors ebenfalls nicht besteuert
werden. Eine vom den Finanzlobbys derart durchlöcherte Steuer würde alle erwartbaren positiven
Effekte zunichtemachen, so die Organisationen. Die Einnahmen sollten zudem auch für
Armutsbekämpfung in Europa und in Entwicklungsländern sowie für internationale Umweltfinanzierung eingesetzt werden.
3.2 Fünf-Millionen Klage gegen Umweltdachverband
Aktuell droht eine Klage der voestalpine mit einem Streitwert von 5 Millionen Euro die Stimme des Umweltdachverbandes und seines ehrenamtlichen Präsidenten, Dr. Gerhard Heilingbrunner, für immer zum Schweigen zu bringen.Grund der Klage: Der Umweltdachverband hat in seiner Rolle als Anwalt der Natur hinterfragt, ob der Einsatz der schwermetallhaltigen LD-Schlacke der voestalpine im Straßenbau für die Umwelt und die menschliche Gesundheit unbedenklich ist. Die voestalpine klagt nun auf Unterlassung und Widerruf solcher kritischer Fragen und fordert einen Schadenersatz von mindestens 5 Millionen Euro, ein astronomisch hoher Wert, der für jede gemeinnützige Organisation existenzbedrohend ist!
Diese Vorgangsweise der voestalpine bedroht außerdem die Zukunft aller zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie ehrenamtlichen Engagements im Umwelt- sowie im sozialen Bereich, denn:
• Was, wenn andere Unternehmen oder Wirtschaftszweige dem Beispiel der voestalpine folgen und auch bald mit Einschüchterungsklagen gegen gemeinnützige Organisationen und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschützer vorgehen?
• Was, wenn sich aus Angst davor, mundtot gemacht und finanziell ruiniert zu werden, keine NGO und kein/e BürgerIn mehr trauen kann, kritische Fragen zu stellen?
Des is' uns nimmer wurscht und Ihnen bestimmt auch nicht!
Erheben wir gemeinsam unsere Stimmen für das Recht auf kritische Fragen und Meinungsfreiheit und bewegen wir die voestalpine dazu, diese vernichtende Klage zurückzuziehen!
Weitere Informationen, sowie zur Petition unter www.nimmerwurscht.at
3.3.Flashmob anlässlich des Internationalen Tag des freien Sonntags am 3.3. um 11.15 Uhr
„Für den freien Sonntag – gegen totale Liberalisierung in Europa“In Italien hat die totale Liberalisierung der Öffnungszeiten zur Zerstörung unzähliger KMUs (Klein- und Mittelbetriebe) geführt, die erhofften zusätzlichen Arbeitsplätze sind ausgeblieben. In Frankreich plant die Regierung weitere Liberalisierungen, die einen Angriff auf Zeitwohlstand und Lebensqualität bedeuten. Europaweit engagieren sich Initiativen und Allianzen für den arbeitsfreien Sonntag und für angemessene Arbeitsbedingungen.
Die Allianz für den freien Sonntag Österreich lädt zu diesem FOTOTERMIN am Montag, 3.3. 2014, 11:15 Uhr beim Wiener Stephansdom (rechts vom Riesentor/Richtung Kärntnerstraße)
4 Kommende Veranstaltungen
4.1 Freedom of Information under Pressure. Control – Crisis – Culture (28.2.-1.3.)
Wann: 28.2.-1.3.Wo: Kuppelsaal der TU
Weitere Informationen und Anmeldung unter: http://freedom-of-information.info
4.2 ÖFSE: Unternehmenstätigkeit in Entwicklungsländern: Macht und Verantwortung österreichischer Firmen (3.3.)
Eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bildung im C3ntrum" mit Franz Fiala (NeSoVe), Martin Ledolter (ADA), Karin Küblböck(ÖFSE) u.a.m.Wann: Montag, 3. März 2014, 18.30 Uhr
Wo: C3 - Centrum für Internationale Entwicklung, Foyer, Sensengasse3, 1090 Wien
Weitere Informationen hier
Anmeldung bitte an: i.pumperl@oefse.at
4.3 kfb e.a.: TTIP- Die Privatisierung der Demokratie (17.3.)
Diskussion zum geplanten Handelsabkommen EU - USAReferentin: Alexandra Strickner, Ökonomin, Mitbegründerin und Obfrau von Attac
Wann: Montag, 17. März 2014, 18.00 – 20.00 Uhr
Wo: 1010 Wien, Stephansplatz 6, 6. Stock, Hildegard-Burjan-Saal (604)
4.4 FSG vida e.a.: Etwaige Auswirkungen des Freihandelsabkommens zwischen EU - USA auf Österreich! (20.3.)
Diskussionsveranstaltung der FSG vida mit:SPÖ/SPE: MEP Evelyn. Regner
FSG vida: Bernd Brandstetter
ÖGB: Angela Pfister
AK: Nikolai Soukup
WKO: Susanne Schrott
ATTAC: Alexandra Strickner
Wann: 20.3. um 19:00 Uhr
Wo: Wirtschaftsmuseum, Vogelsanggasse 36, 1050 Wien
4.5 ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit und das Karl-Renner-Institut laden im Rahmen des Gesellschaftsklimatags ein (25.4.)
Workshop: „Vielfalt im Betrieb und der Organisation“ - eine antidiskriminatorische BetriebsvereinbarungZielgruppe: BetriebsrätInnen, Gleichstellungsbeauftragte, Interessierte
Vielfalt anerkennen und in der eigenen Struktur widerspiegeln - damit setzen sich die TeilnehmerInnen dieses Workshops auseinander. Anhand von Vorlagen für eine antidiskriminatorische Betriebsvereinbarung und einer Richtlinie werden die Möglichkeiten der Umsetzung in der eigenen Organisation mit einem Arbeitsrechtsjuristen diskutiert und bearbeitet.
Wann: 25. April 2014, 11:00 – 13:00 Uhr
Wo: Seminarraum 31 im Juridicum, Schottenbastei 10 - 16, 1010 Wien
Anmeldung bis 11. April 2014 unter anmeldung@zara.or.at