Montag, 30. April 2012

April 2012


1.    Neuigkeiten aus dem NeSoVe-Büro

 

1.1    Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung 2012 fand am Dienstag, den 24. April von 13:30 Uhr bis 17 Uhr im Veranstaltungszentrum CATAMARAN statt. Auf der Mitgliederversammlung wurde ein Jahresrückblick über die Netzwerk-Aktivitäten gegeben, sowie eine rückblickende Vorschau auf die angegangenen Projekte seit dem Vorstandsvorsitz von Franz Fiala.

Desweiteren fanden Vorstandswahlen statt. Der neue Vorstand von NeSoVe setzt sich wie folgt zusammen:
Franz Fiala, Verbraucherrat – Vorstandsvorsitzender
Peter Sima, Betriebsrat Generali – stellvertretender Vorstandsvorsitzende
Michaela Vrzal, p/a Unicredit Bank Austria AG – Finanzreferentin
Barbara Smrcka, Betriebsrat Erste Group Bank – stellvertretende Finanzreferentin
Erika Plevnik, ÖZIV – Schriftführerin
Georg Grundei, GPA-djp – stellvertretender Schriftführer
Ingrid Stipanovsky, ÖGB – Vorstandsmitglied
Stefan Kerl, Südwind Agentur – Vorstandsmitglied
Paul Kolm – Vorstandsmitglied (kooptiert)

Als Rechnungsprüferinnen stehen für die kommende Funktionsperiode Renate Richter (Personalvertretung A1 Telekom Austria AG) und Eva van Rahden (Volkshilfe Wien) zur Verfügung.

Nach dem statuarischen Teil der Mitgliederversammlung hielt der Geschäftsführer von attac, Willi Zwirner, einen spannenden Gastvortrag zum Thema „Gesellschaftliche Verantwortung in der Krise? Jetzt erst Recht!“. Anschließend diskutierten wir mögliche Kooperationen und Schnittstellen gemeinsamer Arbeit.

Die Mitgliederversammlung wurde beendet mit einem vom ÖGB gesponsorten und reichhaltigem Buffet.

1.2    Arbeitsgruppe Negativaward

Am 17. April traf sich die Arbeitsgruppe NeSoVe-Award, um die Performance des Awards zu diskutieren. Diskutiert wurden wesentliche Aktivitäten im Rahmen der Bewerbung und Verleihung der Auszeichung, sowie ein Zeitplan für die Umsetzung des Awards. Unterlagen können bei Interesse über das NeSoVe-Büro bezogen werden.
Das nächste Arbeitsgruppentreffen findet am 25. Mai von 10:30 Uhr bis 12 Uhr im großen Besprechungsraum im Rochuspark statt. Thema ist „Marketingstrategie“, Name und Ressourcen. Anmeldungen werden gerne von office@sozialeverantwortung.at entgegengenommen.


1.3    Netzwerktreffen

Unser nächster Jour Fixe findet am Donnerstag, den 3. Mai von 15 bis 17 Uhr (VORVERLEGUNG!) im großen Besprechungsraum im Rochuspark statt. Thema ist Unternehmensverantwortung in der internationalen Lieferkette und diesbezügliche Forderungen von NeSoVe und seinen Mitgliedern im regulativen wie im freiwilligen Bereich. Anmeldungen bitte an office@sozialeverantwortung.at 

   

1.4    ECCJ

In der letzten Generalversammlung im Dezember 2011 wurde der Vorstand von ECCJ gewählt.
Im Zuge der Selbstkonstituierung wurden nun folgende Funktionen intern bestimmt:
• Vorsitzende: Elin Wrzoncki, FIDH
• Finanzreferent: Paul de Clerck, FOEE
• Schriftführerin: Suzan van der Meij, MVO Platform



2.    Aktivitäten von NeSoVe


NeSoVe bei dem Workshop zum Nationalen Aktionsplan CSR

Am 23. April waren mehrere VertreterInnen von NeSoVe beim ersten Workshop zum Thema „Systematische Verankerung von CSR in internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten“. Die Einladung und der Prozess NAP CSR werden geleitet vom BMASK, BMLFUW und dem BMWFJ. Der Workshop soll einer von mehreren Workshops in den nächsten Monaten sein, die die Erstellung des NAP CSR begleiten soll.

Da uns die Einladung erst wenige Tage vor dem Workshop ausgeschickt wurde, war eine fundierte Vorbereitung nicht möglich. Dies war auch ein wesentlicher Kritikpunkt, den wir auf dem Workshop formuliert haben. Ein straffer Zeitplan diskriminiert die NGOs strukturell und uns als Netzwerk besonders, denn die interne Diskussion bedarf einer gewissen Vorbereitung mit der damit verbunden Zeit, die aber auch für die Zukunft nicht angedacht ist.
Inhaltlich haben wir das von der Projektbegleitung Ulrike-Maria Gelbmann und Bernhard Ungericht vorgelegte Hintergrundpapier insbesondere deswegen kritisiert, weil die angesprochenen Themenfelder vorwiegend auf der Empfehlungsebene bleiben und klare Bekenntnisse zu rechtlich verbindlichen Regelungen weitgehend vermieden werden. Unser Anliegen war klarzustellen, dass grundlegende Menschenrechts-, Arbeitsrechts- und Umweltschutzanforderungen samt Beschwerde- und Kontrollmechanismen sowie Schadensersatzregelungen gesetzlich verankert werden müssen.

Ein ausführliches Statement von NeSoVe zum Prozedere sowie der inhaltlichen Fragen hinsichtlichen „CSR in der internationalen Wertschöpfungskette“ ist in Arbeit.


3.    Medienberichte von und über NeSoVe

In der aktuellen Ausgabe Arbeit & Wirtschaft 4/2012 (Hrsg. AK und ÖGB) zitiert der Artikel „Der schmale Grat“ die Geschäftsführerin von NeSoVe sowie die frühere Vorstandsvorsitzende Eva Angerler. Entgegen der intendierten Zitate wird die Schlussfolgerung gezogen, dass CSR nicht so schlecht sei wie sein Ruf und perpetuiert die Vorstellung eines „guten“ und „schlechten“ CSR.
Damit wurde leider nicht die Message vermittelt, die die NeSoVe-Vertreterinnen in ihren Zitaten hervorbringen wollten.

Der ganze Artikel unter: Arbeit & Wirtschaft

4.    Nachrichten aus Österreich

 

4.1    Österreichische Entwicklungszusammenarbeit: Casus IE (AG Globale Verantwortung)

Kein Verständnis zeigt Ruth Picker, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, für die geplante Abschaffung des Bachelor Studiums der Studienrichtung Internationale Entwicklung. "Dieses Studium leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung des entwicklungspolitischen Diskurses in Österreich und ist folglich auch für die NGOs in Österreich relevant", stellt Picker klar.
Mit Beginn des Wintersemesters 2013 endet das Bachelorstudium Internationale Entwicklung (IE) an der Universität Wien, statt dessen soll der neue Masterstudiengang beginnen.

Der Zugang zu diesem Masterstudium soll über die Absolvierung unterschiedlichster anderer Bachelorstudien ermöglicht werden. Das jeweilige Curriculum sei durch die Hinzunahme spezieller Wahlfächer zu erweitern. Der IE-Bachelor war sehr beliebt, die Zahl der Studierenden der Internationalen Entwicklung beläuft sich derzeit auf 3000, bei Einführung der Studienrichtung vor 10 Jahren waren es gerade einmal 88.

Durch die Abschaffung gingen Österreich hoch qualifizierte und engagierte ExpertInnen der Entwicklungszusammenarbeit verloren, befürchtet Picker. „Der Bachelor in Internationaler Entwicklung an der Uni Wien steht im deutschsprachigen Raum einzigartig da. Bevor hier über ein radikales Aus entschieden wird, sollte das bestehende Studium einer eingehenden internationalen Evaluierung unterzogen werden“, fordert Picker weiter.

Schließlich sei das große Interesse der Studierenden am Themenbereich der Entwicklungszusammenarbeit sehr erfreulich, dieses müsse man fördern und nicht unterbinden, so Picker abschließend.

4.2    Ladenöffnungszeiten in Kärnten (ksoe, Allianz freier Sonntag)

Den politischen Verantwortlichen fehlt Courage und Weitblick!  
Landeshauptmann Dörfler kippte nach einer Vielzahl von Interventionen seitens betroffener Gemeinden und Handelsketten die Sozialpartner-Vorlage zur Öffnungszeitverordnung. Der Landeshauptmann ignoriert damit die mühsam verhandelten Entscheidungen der Sozialpartner sowie seiner eigenen Fachabteilungen.

Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Gewerkschaften in Kärnten hatten Anfang April im Auftrag des Landeshauptmannes die Öffnungszeitenregelung und darin enthaltenen Ausnahmen und Kriterien für Tourismusgemeinden neu verhandelt. Demnach sollten Geschäfte künftig nur noch dann am Sonntag aufsperren dürfen, wenn sie in Tourismusgemeinden mit mehr als 40.000 Urlauber-Nächtigungen im Jahr liegen. Mit dieser Regelung sollte es künftig etwa in den Städten Klagenfurt und Villach auch weiterhin keine Sonntagsöffnung geben.
Langjährige kompetente Arbeit und mühsamer Einsatz wurde mit einem Schlag vernichtet!

Die Treffsicherheit der alten Verordnung war bisher schon mangelhaft, unsozial und extrem wettbewerbsverzehrend.  Diese sichtliche „Fehlentscheidung“ der  Beibehaltung der Öffnungszeiten hat nichts mehr mit regionalem Bedarf und notwendiger Versorgungsleistung zu tun, betont Leo Kudlicka, Koordinator der Kärntner Sonntagsallianz.

Die großen Handelsketten nutzten bisher schon diese Verordnung zum eigenen Wettbewerbsvorteil. Sie bauten neue Filialen verstärkt in jenen Gebieten, in denen Sonn- und Feiertagsöffnung erlaubt war. Es kam dadurch zu einem ungleichen Konkurrenzkampf, bei welchem vor allem kleinere Handelsgeschäfte und regionale Nahversorger verloren hätten. Auch die angrenzenden Nachbargemeinden mussten vermehrt Kaufkraftabflüsse und Arbeitskräfteverschiebungen hinnehmen. Familien und besonders Frauen gerieten unter Druck. Im Handel sind etwa zwei Drittel der Angestellten Frauen, 60% aller Beschäftigten sind schlecht bezahlte Teilzeitkräfte. Bei weiterer Sonn- und Feiertagsöffnung erhöht sich auch der Druck auf Dienstleistungsbetriebe, Verkehrs- und Kinderbetreuungseinrichtungen, etc. Diese gegenteilige Entscheidung des Landeshauptmannes könne niemand verstehen. Irgendwann kippen auch die mühsam ausverhandelten Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit, warnt Leo Kudlicka.
Österreichallianz lobt den Kärntner Sozialpartnerentwurf!
Auch die "Allianz für den freien Sonntag Österreich" lobte ausdrücklich den von den Kärntner Sozialpartnern ausgearbeiteten Entwurf für eine neue Öffnungszeitenregelung an Sonn- und Feiertagen. Kärnten zeige mit dieser Initiative, "wie der freie Sonntag als Grundregel des Zusammenlebens gestärkt werden kann", sagte der Linzer Bischof und Allianz-Sprecher Ludwig Schwarz nach der Frühjahrs-Vollversammlung der Sonntags-Allianz in Wien. Die Regelung sei "ein wichtiger Schritt gegen den Wildwuchs am Sonntag", betonte Sonntagsallianz-Sprecher Franz Georg Brantner. Die Sozialpartner-Vorlage mit dem verhandelten Kriterienkatalog schaffe Rechtssicherheit und "sorgt dafür, dass Ausnahmen das bleiben, was sie sein sollen: nämlich Ausnahmen".

Die Allianz für den freien Sonntag Österreich setzt sich für den Schutz des freien Sonntags vor schleichender Aushöhlung durch Wirtschaft und Politik ein. Sie schafft öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung des gesellschaftlichen Werts gemeinsamer freier Zeiten. Damit soll dem Trend entgegengewirkt werden, dass alle Lebenszeit zu Arbeits- und Konsumzeit degradiert wird.


Weitere Informationen unter:



5. kommende Veranstaltungen


5.1: ZARA:talk, 3. Mai

Thema: Roma und Romnija in Österreich

Hintergrund:
Illegalisierung und Massenausweisungen aus Frankreich sowie Verfolgung und gewaltsame Übergriffe gegen Roma/Romnija in osteuropäischen Staaten haben die prekäre Situation von Roma/Romnija in Europa im vergangenen Jahr stärker in ein öffentliches Licht gerückt. Gleichzeitig zeugen die in Europa gegen Roma und Romnija gerichteten Gewaltakte und verübte Willkür von einer traurigen historischen Kontinuität der Verfolgung und Marginalisierung, die während des zweiten Weltkriegs wohl ihren Höhepunkt erreichte.
Wie sieht jedoch die aktuelle Situation von Roma und Romnija in Österreich aus? Antiziganismus ist kein Phänomen, das ausschließlich osteuropäischen Staaten zuzuschreiben ist. Obwohl Roma und Romnija in Österreich eine anerkannte autochthone Minderheit bilden, haben rassistische Denkmuster und soziale Ausgrenzung gegenüber dieser Volksgruppe auf gesamtgesellschaftlicher Ebene immer noch alltäglichen Charakter. Rechte Rhetorik schürt zudem in Reaktion auf die Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für Osteuropa antiziganistische Negativbilder gegenüber immigrierten Roma und Romnija.
Vor dem Hintergrund rechtlicher Entwicklungen wie dem neuen Volksgruppengesetz, der vorgebrachten Kritik an den Gesetzesänderungen sowie vorherrschender Pauschalisierungen, Fremdzuschreibungen und fremdbestimmter Marginalisierung diskutieren beim ZARA:Talk am 3. Mai ExpertInnen aus Medien, NGOs und Wissenschaft über die soziale und rechtliche Situation von Roma und Romnija in Österreich.

Auf dem Podium:
Andrea Härle, Geschäftsführerin Romano Centro
Gilda Horvath, Journalistin
Mirjam Karoly, Politologin, Beraterin der OSZE in Roma und Sinti betreffenden
Angelegenheiten (angefragt)
Moderation: Claus Pirschner, FM4 (angefragt)

Wann: 3. Mai 2012, 19:00 Uhr
Wo: Hauptbücherei am Gürtel, Urban‐Loritz‐Platz 2a, 1070 Wien

5.2 NeSoVe: Jour Fixe, 3. Mai

Thema: gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in der internationalen Lieferkette
Wo: Großer Besprechungsraum Rochuspark
Wann: 3. Mai 15-17 Uhr

Anmeldungen an: office@sozialeverantwortung.at

5.3 ADA: Dialogveranstaltung, 9. Mai

Die ADA lädt zum Dialog zum Thema:
• Aktuelle Entwicklungen in der ADA und im Förderbereich Entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung
• Projektabwicklung diverses
• Rio+20: Blitzlichter/Updates
• Dialog über strategische Themenschwerpunkte in der Förderung entwicklungspolitischer Kommunikation und Bildung in Österreich 2013

Wann: Mittwoch 9. Mai 2012  von 10:30-14:00 Uhr
Wo:  C3-Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien

Anmeldung bis 4. Mai 2012 an epolBildung@ada.gv.at

5.4 ksoe et alii: EU Fiskalpakt, 10. Mai

Das Renner-Institut, die Katholische Sozialakademie Österreichs, die Evangelische Akademie und das FOSOG - Forum Soziale Gerechtigkeit laden ein zu einem Vortrag von

KURT BAYER - Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
EU-Fiskalpakt: Falsche Wege aus der Krise. Kritik und Alternativen.

Wann: Donnerstag, 10. Mai 2012, 19 Uhr
Wo: Ega, Frauenkommunikations- und Kulturzentrum, 1060 Wien, Windmühlgasse 26

Hintergrund:
Immer mehr ÖkonomInnen und PolitikerInnen warnen vor der aktuellen Sparpolitik in der EU, die Europa in eine schwere Rezession zu  ziehen droht. Vergleiche mit der Weltwirtschaftskrise der Dreißiger Jahre werden immer häufiger angestellt.
Dr. Kurt Bayer, langjähriger Finanzexperte des WIFO, arbeitete von 2002 - 2004 als Exekutivdirektor der Weltbank und ist seit 2008 Board Director für Österreich, Bosnien-Herzegowina, Zypern, Israel, Kasachstan und Malta in der „European Bank for Reconstruction and Development“ (EBRD) in London.

Keine Anmeldung erforderlich.

5.5 NeSoVe: Arbeitsgruppe Award, 25. Mai

Thema: „Marketingstrategie“, Name, Ressourcen
Wann: Freitag, 25. Mai, 10:30 – 12 Uhr
Wo: Großer Besprechungsraum Rochuspark

Anmeldungen an: office@sozialeverantwortung.at

5.6 TRIGOS-Gala, 31. Mai

Die Verleihung des diejährigen „TRIGOS-Unternehmen mit Verantwortung“ findet am 31.5.2012 ab 19 Uhr in den Räumlichkeiten des studio 44 statt. Anmeldungen werden bis 24. Mai erbeten.
Weitere Informationen: http://eventmaker.at/trigos/verleihung_des_trigos_oesterreich/

6. Lesetips

Die Schweizer Organisationen „Brot für alle“ und „Fastenopfer“ haben einen neuen Bericht über Glencores Investitionen in der Demokratischen Republik Kongo veröffentlicht. Diese Studie zeigt die massiven Umweltbelastungen sowie die schweren Menschenrechtsverletzungen auf.
In Volltext gibt es die Studie nur in Englisch oder Französisch.

Die deutsche Zusammenfassung gibt es hier: Studie deutsch (Zsfs.)

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